18.06.2011 / Geschichte / Seite 15
Anno…25. Woche
1791, 20./21. Juni: Der französische König Ludwig XVI.
versucht, aus dem revolutionären Frankreich zu fliehen. Der
Ausflug des Monarchen endet aber vorzeitig in dem kleinen Dorf
Varennes, nachdem Ludwig von einem Postmeister erkannt worden war.
Er wird von der Nationalgarde zurück nach Paris gebracht und
von allen Ämtern suspendiert. Die Stimmen, die eine Absetzung
des Herrschers fordern, mehren sich, Ludwig sieht sich gezwungen,
auf die Verfassung von 1791 zu schwören, mit der Frankreich zu
einer konstitutionellen Monarchie wird.
1921, 22. Juni: In Moskau kommen 605 Delegierte aus 103
kommunistischen und Arbeiterparteien, revolutionären Gruppen
sowie Jugend- und Frauenverbänden zum III. Weltkongreß
der Kommunistischen Internationale (KI) zusammen. Der Kongreß
stellt fest, daß die erste revolutionäre Nachkriegswelle
im Abflauen begriffen ist, und gibt die Losung »Heran an die
Massen!« aus. Es soll an die unmittelbaren Bedürfnisse
der Werktätigen angeknüpft werden.
1931, 20. Juni: Der US-Präsident Herbert C. Hoover
erklärt, daß die internationalen Zahlungsverpflichtungen
aufgrund der Weltwirtschaftskrise für ein Jahr ausgesetzt
werden sollen. Das betrifft nicht nur die deutschen
Reparationszahlungen, sondern auch die interalliierten
Kriegsschulden. »Der Kern des Vorschlages ist, den Schuldnern
Zeit zur Wiedererlangung ihrer nationalen Prosperität zu
geben, und ich empfehle dem amerikanischen Volke, im eigenen
Interesse gute Gläubiger und gute Nachbarn zu sein«,
heißt es in der Erklärung.
1941, 22. Juni: Nachdem Hitler bereits am 18. Dezember 1940 in der
Weisung Nr. 21 die Wehrmacht angewiesen hatte, sich darauf
vorzubereiten, »auch vor Beendigung des Krieges gegen England
Sowjetrußland in einem schnellen Feldzug niederzuwerfen (Fall
Barbarossa)«, beginnt nun – unter Bruch des
Nichtangriffsvertrags – der Überfall des faschistischen
Deutschlands auf die Sowjetunion.
1951, 26. Juni: Die Bonner Bundesregierung unter Konrad Adenauer
(CDU) spricht ein allgemeines Verbot der Freien Deutschen Jugend
(FDJ) aus. Die Aktivitäten der Jugendorganisation stellten
einen »Angriff auf die verfassungsmäßige Ordnung
des Bundes« dar, und die FDJ sei von der SED abhängig
und arbeite eng mit der KPD zusammen, heißt es in der
Begründung.
https://www.jungewelt.de/artikel/165661.anno-25-woche.html