08.06.2011 / Schwerpunkt / Seite 3

Hintergrund: Sorgenkind mit guten Noten

Moçambique gilt bei EU und IWF als einer der Musterschüler unter den Ländern Afrikas in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Dafür kam es als eines der ersten Schuldnerländer im Rahmen der G8-Initiative (Highly Indebted Poor Countries) in den Genuß eines Schuldenerlasses. Die Handelsbilanz ist regelmäßig negativ. Moçambique zählt mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von etwa 400 US-Dollar zu den ärmsten Ländern der Welt. Nach den Angaben des Auswärtigen Amtes hängt Moçambique am Gebertropf von 25 Staaten, acht multilateralen Organisationen sowie elf Unterorganisationen der Vereinten Nationen. Seit der Unabhängigkeit von Portugal 1975 ist die FRELIMO, Frente da Libertação de Moçambique, als Regierungspartei an der Macht. Unterstützung erhielt das Land damals aus dem sozialistischen Lager, besonders Kuba und der Sowjetunion. 1979 schlossen Moçambique und die DDR einen Vertrag über Freundschaft und Beistand. Die Infrastruktur wurde im Bürgerkrieg mit den RENAMO-Rebellen bis zum Friedenschluß von Rom 1992 weitgehend zerstört, das Bildungssystem lahmgelegt. Seit 1994 sind im Parlament mehrere Parteien vertreten. An der Spitze der Exekutive steht der Staatspräsident. Am 28. Oktober 2009 wurde Armando E. Guebuza für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt. (jW)
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