01.06.2011 / Ratgeber / Seite 14
Hilfen, um tödliche Gewohnheit aufzugeben
Um eine lebensgefährliche Sucht gesellschaftlich in den Griff
zu bekommen, genügt die Verteuerung der Droge nicht. Und auch
für viele Raucher, die sich aus der Abhängigkeit befreien
wollen, reichen gesundheitlicher Gewinn für sich und andere
(auch die Tabakbauern) sowie das enorme Sparenkönnen als
Stütze offenbar nicht aus. Zum gestrigen Weltnichtrauchertag
erinnerte die Deutsche Krebshilfe die hiesige Regierung und die
Bundesländer an ihre Verpflichtungen aus dem
WHO-Rahmenabkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs. Dies
sind unter anderm: Schutz vor Einflußnahme der Tabakindustrie
auf die Gesundheitspolitik, steuerliche Maßnahmen zur
Reduzierung des Tabakkonsums, Schutz vor Passivrauchen, umfassendes
Verbot von Tabakwerbung und Tabaksponsoring sowie Maßnahmen
zur Förderung des Rauchstopps und zur Behandlung der
Tabakabhängigkeit.
So startet zum Beispiel die Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA) die Initiative »Wir sind
rauchfrei!«. Jeder dritte Raucher wolle lieber heute als
morgen mit dem Rauchen aufhören, sagte die BZgA-Direktorin
Elisabeth Pott vergangenen Freitag anläßlich der
Vorstellung. Die Initiative solle die Aufhörwilligen
unterstützen. Auf dem Internetportal zur Förderung des
Nichtrauchens rauchfrei-info.de können sich Raucher
informieren und am kostenlosen Onlineausstiegsprogramm
teilnehmen.
Ansprechpartner in Sachen Entwöhnung findet man zum Beispiel
auch im Internet bei der Berliner Krebsgesellschaft. Dort kann man
in der Broschüre »Ohne Zigaretten leben.
Präventions- und Entwöhnungsangebote in Berlin«
lesen (die selbstverständlich auch abzuholen oder zu bestellen
ist: Berliner Krebsgesellschaft, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin,
Telefon: 030/2832400). Nachfragen sollten sich ebenfalls beim Arzt
und bei der Krankenkasse sowie beim Bürgeramt lohnen.
Wer sich über »Gummiparagraphen, Hintertürchen,
Tricksereien und Ausnahmen« beim Nichtraucherschutz
ärgert, kann auch offensiv für ein rauchfreies Leben
werben, auf Spielplätzen, in Kitas, Schulen, auf der eigenen
Arbeitsstelle. Und nicht zuletzt bei Landtags- und
Bundestagsabgeordneten auf entsprechende Gesetze dringen. (jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/164815.hilfen-um-tödliche-gewohnheit-aufzugeben.html