Anfang 2011 fielen drei Säulen des Westens und Israels
innerhalb weniger Wochen: die westlich orientierte Regierung von
Saad Hariri im Libanon, Zine El Abidine Ben Ali in Tunesien und
Hosni Mubarak in Ägypten. Die Demonstrationen hatten einen
nationalen, arabischen Charakter und nutzten denjenigen, die den
Widerstand gegen westliche Einmischung in der Region und die
israelische Besatzung anführten: Syrien, Hisbollah und Hamas.
Der frühere US-Präsident George W. Bush verortete diese
– zusammen mit Iran und Nordkorea – auf einer
»Achse des Bösen«. In der arabischen Welt aber
nennt man sie »Achse des Widerstandes«.
Auch wenn der Westen die »jungen Demokratiebewegungen«
lobt, wird die Entwicklung als Gefahr für Israel angesehen,
die Gegenrevolution marschiert. Die USA, Israel und ihre
europäischen Verbündeten erhalten in der arabischen Welt
Unterstützung von Saudi-Arabien, genauer gesagt vom
Sudairi-Clan, der Königsfamilie des Ibn Saud. Die Sudairis
beherrschen Saudi-Arabien seit Generationen, heißt es in
einer Analyse von Thierry Meyssan über die Konterrevolution im
Nahen Osten (
www.globalresearch.ca). Sie
leiten die Geheimdienste und zählen Neokonservative und
Zionisten in den USA zu ihren strategischen Freunden. Die Sudairis
finanzieren radikale religiöse Gruppen wie die Salafisten oder
Dschihadisten, die in vielen Ländern der Region, auch in
Afghanistan, agieren. Sie sorgen für Unruhe, schüchtern
die Bevölkerung ein, forcieren einen radikalen religiösen
Diskurs und destabilisieren die Länder als bezahlte und
bewaffnete Söldner. Einer der Chefplaner ist Bandar bin
Sultan, Neffe des saudischen Königs Abdullah, ehemaliger
Botschafter in den USA und saudischer Geheimdienstchef. Wikileaks
enthüllte ein Konzept zum Sturz des syrischen Regimes, das aus
der Feder von Bandar bin Sultan und Jeffrey Feltman stammt.
Früher, so Meyssan, kämpften Bandars Söldner mit der
CIA in Afghanistan und Irak. Heute sind sie Partner der NATO.
(kl)