Die Zeitung von gestern gibt es nur auf Papier. Seitdem das
Internet von ihr Besitz ergriffen hat, verschwindet sie nicht
einfach in der Versenkung, sondern bleibt digital für die
Ewigkeit erhalten. Was du auf schwarz und weiß besitzt,
kannst du nun getrost zum blauen Container tragen. Bereits seit
1997 stapeln nur noch Nostalgiker die junge Welt in Kellnern und
auf Dachböden, denn seitdem ist sie – als eine der
ersten deutschsprachigen Tageszeitungen – auch online
vertreten. In diesen Jahren hat der jW-Onlineauftritt eine
beachtliche Entwicklung durchlaufen, in der äußeren
Erscheinung und in bezug auf die Möglichkeiten zur Recherche.
Ein wertvolles Archiv linker Publizistik hat sich dabei
aufgebaut.
Das Internet ist nicht nur ein weiterer Verbreitungsweg und eine
wichtige Werbeplattform für die junge Welt als Zeitung, so,
wie man sie kennt, sondern ein Medium mit eigenen Anforderungen und
Möglichkeiten, Informationen anzuordnen und zu
verknüpfen. Leserinnen und Leser an Bildschirmen oder Displays
haben nicht unbedingt auch einen Bezug zum Printprodukt und dessen
Gliederung, sondern möchten sich schnell und intuitiv
zurechtfinden. Um dem besser gerecht werden zu können, haben
wir gründlich aufgeräumt und neue Ordnung geschaffen.
Sechs zentrale Menüpunkte sind nun auf einen Blick und ohne
lästiges Scrollen zu erfassen, für kurze Wege wurde eine
Sitemap am Fuß der Startseite angelegt.
Das Printprodukt ist und bleibt die Vorlage der Internetausgabe. Um
aber auch das Tor zu treffen, bedarf es im Internet
Orientierungshilfen, wo Zeitungsrubriken keinen Aufschluß
geben über Ressort oder Textsorte. Sie erleichtern vor allem
das Heben archivierter Schätze. Herzstück unserer
Online-Perestroika bildet deshalb mit »Themen« ein
Recherchemittel, welches Dossiers, Serien und Reportagen in einem
neuen Kategoriensystem ordnet. Endlich können hier nun auch
die Beiträge aus der zweiseitigen Zeitungsrubrik
»Thema«, unterteilt in Analysen und Dokumentationen,
besser nach inhaltlichen Kriterien durchsucht werden.
Latte-Macchiato-Fraktion, hör die Signale: Neben der Zeitung
im Format PDF mit der 1:1-Ansicht stehen nun auch ePub-Dateien als
ideales Textformat für eReader auf mobilen Lesegeräten
wie Smartphones (iPhones, Android-Handys) zum Download.
Gültig bleiben für die junge Welt online die
ökonomischen Gesetze. Jeder Entwicklungsschritt muß mit
der Aboentwicklung korrespondieren. Und schon bald wollen wir die
Mauern zwischen Online und Print durchlässiger machen, beide
Medienformen enger miteinander verknüpfen. Doch manch
Rotbesternter, der brav und ohne zu murren etwa für seine
Imperialistenbrause löhnt, macht sich noch krumm, wenn es
darum geht, ein klein wenig Revolutionssteuer an die junge Welt
abzuführen. Unser verbessertes Produkt ist ein guter
Anlaß, in sich zu gehen und mit einem
Onlineabo die digitale
Linke zu stärken.