29.04.2011 / Inland / Seite 5
Greifswald: Demo nach Anschlägen
Berlin. Am Mittwoch abend protestierten rund 50 Antifaschisten in
Berlin-Neukölln gegen einen Brandanschlag in Greifswald. Eine
weitere Demonstration war für Donnerstag abend in Greifswald
angekündigt.
Die Brandanschläge in der Nacht zum Mittwoch richteten sich
gegen das Internationale Kultur- und Wohnprojekt (IKuWo), ein
Treffpunkt der linken und alternative Szene in der Hansestadt,
sowie gegen die Bewohner eines Bauwagenplatzes in Alt-Ungnade. Dort
brannte ein Heuhaufen. Ein Bauer, der zufällig in der
Nähe war, bemerkte den Brand und konnte Schlimmeres
verhindern. Vor dem IKuWo-Gelände wurde ein Pkw, in dem sich
schlafende Personen befanden, in Brand gesetzt. Auch hier ist es
nur dem Zufall zu verdanken, daß das Feuer rechtzeitig
bemerkt wurde. In der Nähe der Tatorte wurden rechte Parolen
entdeckt. Antifaschisten sehen die Anschläge als Vorboten des
1. Mai. Da haben Neonazis einen Aufmarsch in Greifswald angemeldet,
der direkt zu einem Flüchtlingsheim führen soll. Um das
zu verhindern, treffen sich Nazigegner um 9 Uhr in der
Heinrich-Hertz-Straße/Ecke Spiegelsdorfer Wende
(greifswaldnazifrei.blogsport.eu). (jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/163102.greifswald-demo-nach-anschlägen.html