Duisburg. Am heutigen Dienstag stehen in Duisburg zwei
Antifaschisten vor Gericht. Rahime und Cebbar Koçkaya hatten
am 27.März 2010 in der Stadt gegen neofaschistische
Aufmärsche demonstriert. Nach den erfolgreichen Protesten
griffen Polizeibeamte im Zentrum eine Gruppe von Antifaschisten an.
Rahime Koçkaya war nach dem Überfall einige Minuten
bewustlos. Auch ihr Ehemann wurde von mehreren Beamten brutal
geschlagen und schließlich festgenommen. Statt
entschädigt zu werden, wurden sie angeklagt.
Hintergrund der Demonstration waren Aufmärsche gegen die
rechtsextremen Gruppierungen »Pro NRW« und NPD, die am
letzten Märzwochenende 2010 gegen die Merkez-Moschee in
Duisburg-Marxloh marschieren wollten. Mehrere tausend Menschen
hatten zwei Tage lang mit Blockaden, Kundgebungen und Kulturfesten
ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Die Neonazis erlitten eine
Niederlage. Sie konnten ihre Versammlungen nur abhalten, weil die
Polizei ihnen mit Gewalt den Weg bahnte und zahlreiche
Antifaschisten festnahmen.
(jW)
Die Rote Hilfe ruft zur Prozeßbeobachtung (heute, 10 Uhr,
Amtsgericht Duisburg, König-Heinrich-Platz, Saal 149)
auf.