23.04.2011 / Geschichte / Seite 15
Anno…17. Woche
Geschichte im Rückspiegel
1911, 27. April: Im Kanton Guangzhou erheben sich
chinesische Revolutionäre gegen die Quing-Dynastie. Der
»Huanghuagang-Aufstand« (benannt nach einem Hügel
in der dortigen Provinz), der Versuch einer bürgerlichen
Revolution unter Einfluß von Sun Yatsen, wird von
kaiserlichen Truppen blutig niedergeschlagen, über 100
Revolutionäre werden getötet.
1936, 26. April/3. Mai: In Frankreich erzielt die
Volksfront, die im Jahr zuvor im Kampf gegen die faschistische
Gefahr der »Feuerkreuzler« und anderer faschistischer
Ligen entstanden ist, einen Wahlsieg. Die Volksfrontparteien
– die FKP, die SFIO und die Partei der Radikalsozialisten
– erringen 5, 4 Millionen Stimmen und ziehen am 3.5. mit 334
von insgesamt 559 Abgeordneten in das Parlament ein. Die am 4.6.
unter Léon Blum gebildete Regierung setzt sich aus
Sozialisten und Radikalsozialisten zusammen und erhält von der
FKP die Zusage uneingeschränkter parlamentarischer
Unterstützung bei der vollen Realisierung des im Januar 1936
veröffentlichten Volksfrontprogramms; dieses sieht u. a. die
Einführung der 40-Stunden-Woche und bezahlten Urlaub
vor.
1946, 25. April–15. Mai: Auf der Pariser
Vier-Mächte-Außenministerkonferenz (USA, UdSSR,
Großbritannien, Frankreich) wird über die politische
Neuordnung Deutschlands verhandelt. Der von den USA vorgeschlagene
Byrnes-Plan, der die Entwaffnung und Besetzung Deutschlands auf 25
Jahre vorsieht, wird vom sowjetischen Außenminister Molotow
mit der Forderung nach Schaffung eines einheitlichen deutschen
Staates bei vollständiger Entmilitarisierung gekontert.
1956, 26. April–20. Mai: Eine Regierungsdelegation der
DDR unter Außenhandelsminister Heinrich Rau besucht
Ägypten, Libanon, Sudan und Syrien und durchbricht damit den
Bonner Alleinvertretungsanspruch und die versuchte internationale
Isolierung der DDR.
1966, 27. April: Als erstes Mitglied einer sowjetischen
Regierung wird Außenminister Andrej Gromyko von Papst Paul
VI. im Vatikan empfangen.
1986, 26. April: In Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl
nahe der ukrainischen Stadt Prypiat kommt es zu einem
unkontrollierten Leistungsanstieg, der zur Explosion des Reaktors
führt. Der Unfall ist die bis dahin größte
Katastrophe in der Geschichte der Nutzung der Atomenergie.
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