19.04.2011 / Kapital & Arbeit / Seite 9

Lohndumping ab Mai befürchtet

Berlin. Angesichts der unmittelbar bevorstehenden Öffnung des bundesdeutschen Arbeitsmarkts für Einwanderer aus den neuen EU-Staaten haben sich Gewerkschaften und Handwerk für ein entschlossenes Vorgehen gegen Lohn- und Sozialdumping eingesetzt. Illegale Praktiken müßten verhindert und geahndet werden, forderten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) am Montag in einer gemeinsamen Erklärung.

Ab 1. Mai gilt auch für Einwohner der neueren EU-Staaten die volle Freizügigkeit. Jeder Bürger dieser Länder hat dann das Recht, sich niederzulassen, zu leben und zu arbeiten, wo er will – wie das bei Menschen aus den »alten« EU-Staaten längst üblich ist. Für zehn der zwölf Staaten – Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ungarn, Lettland, Litauen, Estland, Rumänien und Bulgarien – waren bei Aufnahme Sonderregelungen ausgehandelt worden, die die Freizügigkeit für einige Jahre einschränkten. Diese laufen jetzt aus. (AFP/jW)
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