02.04.2011 / Geschichte / Seite 15
Anno…14. Woche
1916, 8. April: Im Berliner Reichstag hält der Kommunist und
Antimilitarist Karl Liebknecht eine Rede, in der er sich scharf
gegen die Kriegsanleihen wendet, worauf ihm per Zwischenruf
vorgeworfen wird, er sei »kein Deutscher«. Liebknecht
kontert: »Ich bin Sozialdemokrat – Vertreter des
internationalen Proletariats«. Es kommt zu tumultartigen
Szenen, Liebknecht wird aus der Sitzung ausgeschlossen.
1926, 6. April: Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der
Sowjetunion verabschiedet die Resolution Ȇber die
Wirtschaftslage und die Wirtschaftspolitik«, eine Bilanz der
ökonomischen Entwicklung des Landes in der Periode der
Wiederherstellung der Volkswirtschaft nach Krieg und
Bürgerkrieg. Auf dem Gebiet der Elektroenergie wird der
Vorkriegsstand bereits übertroffen, die industrielle
Bruttoproduktion erreicht drei Viertel des Vorkriegsstandes.
1941, 6. April: Die Hitlerwehrmacht überfällt ohne
Kriegserklärung Jugoslawien. Ungenügende Bewaffnung, das
zugunsten der Aggressoren wirkende Überraschungsmoment und die
Diversion durch die faschistische Ustascha behindern von Anfang an
den jugoslawischen Widerstand, so daß bereits am 14. April
der Oberbefehlshaber, General Dusan Simovic, zurücktritt. Sein
Nachfolger, Danilo Kalafatovic, unterzeichnet am 17. April die
Kapitulation. Im Rahmen der faschistischen Strategie der
Zerstückelung Jugoslawiens wird schon am 10. April ein
»unabhängiges« Kroatien durch die
Ustascha-Führer Slavko Kvaternik und Ante Pavelic proklamiert.
Zugleich beginnen die antifaschistischen Kräfte den
Partisanenkampf zu organisieren.
1951, 5. April: In New York verurteilt ein US-Bundesgericht die
jüdischen Kommunisten Julius und Ethel Rosenberg wegen
angeblicher Spionage für die Sowjetunion zum Tode. Die beiden
Angeklagten, die während des Verfahrens immer wieder ihre
Unschuld beteuerten, sollen Atomgeheimnisse an die UdSSR verraten
haben. Der Richter, Irving Kaufmann, führt in seiner
Urteilsbegründung aus: »Ich halte Ihr Verbrechen
für schlimmer als Mord! (…) Wahrhaftig, durch Ihren
Verrat haben Sie zweifellos den Lauf der Geschichte zum Nachteil
unseres Landes geändert«. Das Urteil ruft international
Empörung hervor, es kommt zu einer breiten Protestkampagne
gegen die antikommunistische Justizfarce.
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