Heute wird in der Bundesrepublik zum vierten Mal der sogenannte
Equal Pay Day begangen. An mehr als 300 Orten werden Frauen mit
roten Handtaschen darauf hinweisen, daß Frauen in Deutschland
im Schnitt ein Vierteljahr länger – also bis zum 25.
März –arbeiten müssen, um auf den
durchschnittlichen Vorjahreslohn ihrer männlichen Kollegen zu
kommen.
Aus diesem Anlaß forderte Linksparteichefin Gesine
Lötzsch am Donnerstag gesetzliche Regelungen zur Durchsetzung
des Prinzips gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Nötig sei
auch eine Frauenquote in der Privatwirtschaft auf allen Ebenen. Ein
gesetzlicher Mindestlohn sei ein weiterer wesentlicher Schritt zur
Lohngleichheit. Denn zwei von drei Vollzeitbeschäftigten mit
weniger als 1000 Euro brutto seien Frauen. Cornelia Möhring,
frauenpolitische Sprecherin der Linke-Bundestagsfraktion, nannte
zwei weitere Ursachen für die Benachteiligung von Frauen beim
Verdienst: ein Tarifvertragssystem, das sogenannte Frauenberufe
schlechter einstufe als Jobs im technischen Bereich, und
»erzwungene Teilzeitarbeit wegen fehlender
Kinderbetreuung«.
Praktisch wird es vorerst wohl bei Appellen bleiben, denn im
»nationalen Aktionsbündnis« zum Equal Pay Day sind
neben dem (west)deutschen Unternehmerinnen- und
Berufstätigennetzwerk »Business and Professional Women
Germany« unter anderem der Bundesverband der Deutschen
Arbeitgeberverbände und das Bundesfamilienministerium
vertreten.(jW)
Aktionen am 25.3.: www.equalpayday.de/35.htm