22.03.2011 / Kapital & Arbeit / Seite 9
Bundesbank will andere Geldpolitik
Frankfurt/Main. Die Bundesbank macht sich für einen Ausstieg
aus der Politik des billigen Geldes stark. Die Notenbanken
stünden »mit dem Abklingen der unmittelbaren
Auswirkungen der Krise« vor der Herausforderung, ihre
Stützungsmaßnahmen zum richtigen Zeitpunkt zu beenden,
schreibt die Bundesbank in ihrem am Montag veröffentlichten
Monatsbericht März. Der Ausstieg sei notwendig, »um die
längerfristig schädlichen Nebenwirkungen zu
vermeiden«.
Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Notenbanken
müßten auch »in einem schwierigen
makroökonomischen Umfeld bewahrt werden«. Die
Europäische Zentralbank (EZB) und andere Notenbanken hatten in
den jüngsten Krisen immer wieder ihre Geldschleusen weit
geöffnet. Zuletzt stellte Japans Notenbank mehrfach
Geldspritzen in Milliardenhöhe bereit, um das Finanzsystem des
von Erbeben, Tsunami und Atomangst gebeutelten Landes zu
stabilisieren. Kritiker warnen, die Geldschwemme heize zumindest
mittelfristig die Inflation an.(dpa/jW)
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