Stuttgart 21
Kurz vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg bringt die
DKP Stuttgart eine Broschüre zum Thema »Stuttgart
21« heraus. Der Titel »Bahnhof unterm
Daimlerstern« macht deutlich, daß der Konzern bei
diesem Projekt ein wichtiger Strippenzieher im Hintergrund ist. Das
Heft schließt eine wichtige Argumentationslücke in der
Protestbewegung. Es benennt die politischen Hintergründe
für das Milliardenprojekt, die Profiteure und die
wirtschaftlichen Interessen.
Doch die DKP bleibt bei der Kritik an der Autolobby nicht stehen.
Auf fünf Seiten legt sie ihr Konzept der nahverkehrsgerechten
Stadt dar – mit der zentralen Forderung nach einem Nulltarif
für den öffentlichen Nahverkehr. Unter der
Überschrift »Perspektiven der Automobilindustrie –
Zukunft der Menschen« beschäftigt sich ein Beitrag mit
der Perspektive der Branche aus der Sicht der Belegschaften. Eine
Chronologie der Protestbewegung von 1996 bis 2011 vermittelt einen
fundierten Überblick über die Thematik »Stuttgart
21«. Dokumentiert werden auch zwei Reden des Regisseurs
Volker Lösch vom Oktober 2010 und vom Januar 2011.
Bahnhof unterm Daimlerstern. 15 Jahre Widerstand gegen
Stuttgart 21. DKP Stuttgart, Stuttgart 2011, 44 Seiten, 2,50 Euro.
Bezug: DKP Stuttgart, Reinsburgstr. 178a, 70197 Stuttgart,
Tel./Fax: 0711/6599900
Wissenschaft
Das Thema »Moderne Kriegsführung« steht im
Mittelpunkt der jüngsten Ausgabe von Wissenschaft und Frieden:
Was ist aber »modern« am heutigen Krieg, führte
wirklich eine technische Revolution dahin? Dieser Frage geht
Götz Neuneck nach. Lühr Henken schreibt über
»Hightech-Aufstandsbekämpfung mit Infanteristen«,
Malte Lührmann über »Deutsche Satelliten für
militarisierte Weltraumnutzung« und Philip Alston über
»Gezielte Tötungen«. Mit den »Grenzen
moderner westlicher Kriegsführung« befaßt sich
Niklas Schörning, während Jürgen Altmann Forderungen
nach »Rüstungskontrolle für Roboter« erhebt.
Eng mit dem Schwerpunktthema verknüpft ist das neue
»Anglo-französische Militärabkommen« (Ian
Davis)und die »Bundeswehrreform« Paul
Schäfer).
Vor knapp 100 Jahren entwickelte Fritz Haber Chemiewaffen für
den damals »modernen Krieg« – heute formiert sich
an Universitäten eine neue Bewegung für Zivilklauseln.
Der Ausgabe liegt ein 20seitiges Dossier zum Integrationsalltag
türkischstämmiger MigrantInnen bei.
Wissenschaft & Frieden, Nr. 1-2011, 76 Seiten, 7,50 Euro
(Jahresabo 30 Euro, ermäßigt 20 Euro). Bezug: W&F,
Beringstr. 14, 53113 Bonn, E-Mail:
buero-bonn@wissenschaft-und-frieden.de