Washington. Die gezielte Abtreibung weiblicher Föten hat einer
Studie zufolge zu einer erheblichen Überzahl unverheirateter
Männer in China und Indien geführt. So seien in China im
Untersuchungsjahr 2005 pro 100 Mädchen 121 Jungen geboren
worden, heißt es in der Studie, die am Montag im Fachmagazin
Canadian Medical Association Journal veröffentlicht wurde. Der
Anteil der Jungen sei stetig gestiegen, seit
Ultraschalluntersuchungen ab den 1980er Jahren in diesen
Ländern, in denen traditionell männliche Nachkommen
bevorzugt werden, die Bestimmung des Geschlechts im Mutterleib
möglich machten.
Der Überschuß an Männern könne zu einer
Zunahme »von Gewalt und Verbrechen« führen,
heißt es in der Studie, die von Forschern des University
College London erstellt wurde. Nach ihren Angaben gibt es in China
bei den unter 20jährigen schon jetzt 32 Millionen mehr
Männer als Frauen. (AFP/jW)