16.03.2011 / Feuilleton / Seite 13
Deutsche Kultur
In der Türkei ist nicht nur politisch einiges im Umbruch
– auch in der Kunst- und Kulturszene brodelt es gewaltig.
Einen regelrechten Wandel erlebt derzeit die junge türkische
Literatur: Sie ist widerspenstig, sie läßt sich keiner
gesellschaftlichen Strömung zuordnen. Es ist die Epoche der
Fragestellenden, die sich selbstbewußt den Problemen des
Individuums und der Gewalt des heutigen städtischen Lebens
stellen.
DilDile – von Sprache zu Sprache – steht für
Neugier und Dialog. Erstmalig begegnen sich in Berlin Autoren
unterschiedlicher Herkunft und widmen sich einer gemeinsamen Idee.
Den Auftakt bilden Sema Kayguzus und Fethiye Çetin. Beide
verbindet die Erinnerung an ihre Großmütter –
deren Lebensgeschichten geprägt sind von jenen Leiden und
Qualen politisch verfolgter Minderheiten. Ehrengast ist Doan
Akhanl.
DilDile soll ein Festival jenseits nationaler und kultureller
Grenzen sein, so die Veranstalter. Es soll der jungen
selbstbewußten Literatur der Türkei den nötigen
Freiraum für kreative Entfaltung und besondere Momentaufnahmen
bieten.
25. März – 2. April 2011, Volksbühne am
Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
https://www.jungewelt.de/artikel/160832.deutsche-kultur.html