Gute Arbeit
Alljährlich dokumentiert der im Bund-Verlag erscheinende
Sammelband »Gute Arbeit« Veränderungen der
Beschäftigungsbedingungen. In der aktuellen Ausgabe geht es um
die Situation in den Betrieben in und nach der Krise. Diese sei
genutzt worden, »um die Erosion des
Normalarbeitsverhältnisses, die Ausbreitung prekärer
Beschäftigung, um Arbeitsintensivierung und Arbeitsstreß
weiter voranzutreiben«, so die Herausgeber. Auch der Blick in
die Zukunft gerät eher düster: Der Industrie und dem
Dienstleistungssektor stünde ein radikaler Umbau bevor.
»Downsizing, Outsourcing, Offshoring, Schließungen,
Verlagerungen in Subunternehmen, Fusionen, Schaffung
unternehmensinterner Märkte, auf jeden Fall Personalabbau und
Cost-Cutting – das sind die bevorzugten Rezepte.«
Wie die Veränderungen zu bewerten sind, wie sie von den
Betroffenen empfunden werden, welche Gegenkonzepte möglich
sind und wie Gesundheit als »Schlüsselbegriff für
alternative Strategien« etabliert werden kann, ist Gegenstand
der in dem Band zusammengestellten Aufsätze. Diese haben zwar
einen wissenschaftlichen Anspruch, sind zugleich aber
verständlich formuliert und für all diejenigen von
Interesse, die sich als Wissenschaftler oder betriebliche Praktiker
mit Fragen von Arbeitsgestaltung und Gesundheitsschutz
beschäftigen. (jW)
Lothar Schröder/Hans-Jürgen Urban (Hrsg.): Gute
Arbeit. Folgen der Krise, Arbeitsintensivierung, Restrukturierung.
Frankfurt/Main, Bund-Verlag 2011, 431 Seiten, 39,90 Euro, ISBN:
978-3-7663-6009-0
Arbeitsforschung
Den Beschäftigungsbedingungen widmet sich auch die
IG-Metall-Broschüre »Beiträge zur Arbeitspolitik
und Arbeitsforschung«. Zusammengestellt hat diese ein
gleichnamiger Arbeitskreis, dem neben
Gewerkschaftsfunktionären Wissenschaftler verschiedener
Fachrichtungen angehören. Ziel ist es, die
»gewerkschaftliche Arbeitspolitik neu zu beleben und
Arbeitsforschung zu stärken« sowie einen »besseren
Praxis-Wissenschafts-Dialog zu etablieren«. In der
Broschüre formuliert einerseits die IG Metall ihre Sicht auf
Stand und Aufgaben der Arbeitsforschung. Andererseits werden in
Beiträgen von Wissenschaftlern Forschungsstände und
-lücken sowie wichtige Themenfelder benannt, denen sich
künftige Projekte widmen könnten. Die Broschüre ist
also als Auftakt und Anregung für weitere Debatten zu
verstehen.
(jW)
IG-Metall-Vorstand, Funktionsbereiche Gesundheitsschutz und
Arbeitsgestaltung, Tarifpolitik sowie Betriebs- und
Mitbestimmungspolitik: Beiträge zur Arbeitspolitik und
Arbeitsforschung, 120 Seiten, Bestellung: Tel. 069/66932203,
gutearbeit@igmetall.de