Am Freitag brach die Website der Band Wir sind Helden zusammen
– weil zu viele Leute nachlesen wollten, wie die
Sängerin Judith Holofernes ein Angebot der Agentur Jung von
Matt, für die Bild-Zeitung Reklame zu machen, ablehnte. Anders
als Mesut Özil oder Gregor Gysi möchte Holofernes gern
darauf verzichten. Holofernes schrieb: »Selten hat eine
Werbekampagne so geschickt mit der Dummheit auf allen Seiten
gespielt. Da sind auf der einen Seite die Promis, die sich denken:
Hmm, die BildZeitung, mal ehrlich, das lesen schon wahnsinnig viele
Leute, das wär schon schick… Aber irgendwie geht das
eigentlich nicht, ne, weil ist ja irgendwie unter meinem
Niveau/evil/zu sichtbar berechnend… Und dann kommt ihr,
liebe Agentur, und baut diesen armen gespaltenen Prominenten eine
Brücke, eine wackelige, glitschige, aber hey, was
soll’s, auf der anderen Seite liegt, sagen wir mal, eine
Tüte Gummibärchen. (…) Und dann denken sich diese
Promis, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, irgendein
pseudo-distanziertes Gewäsch aus, irgendwas ›total
Spitzfindiges‹, oder Clever-Unverbindliches, oder
Überhebliches, oder… Und glauben, so kämen sie aus
der Nummer raus, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Und haben trotzdem
unheimlich viele saudumme Menschen erreicht! Hurra. Auf der anderen
Seite, das erklärt sich von selbst, der Rezipient, der
saudumme, der sich denkt: Mensch, diese Bild-Zeitung, die traut
sich was.« Holofernes Kommentar: »Ich glaub es
hackt«. (jW)
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