15.02.2011 / Kapital & Arbeit / Seite 9

EZB und Bundesbank: Merkel sucht Kader

Berlin. Nach dem Ausstieg von Bundesbankchef Axel Weber aus dem Rennen um den EZB-Chefposten läßt die Regierung eine deutsche Kandidatur offen: Entscheidend sei nicht die Nationalität, sondern daß der Nachfolger die Vorstellungen Berlins zur Bekämpfung der Inflation teile, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Er antwortete damit auf die Frage, ob die Bundesregierung auf einem deutschen Nachfolger für den scheidenden EZB-Chef Jean-Claude Trichet beharre. Webers Nachfolger im Amt des Bundesbankchefs soll noch diese Woche benannt werden. Als aussichtsreicher Kandidat gilt der Wirtschaftsberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Jens Weidmann. Allerdings regt sich Widerstand gegen die Beförderung des 42jährigen Ökonomen, der ohnehin einen der Direktorenposten übernehmen sollte. Während die Linke Selbstbedienungsmentalität im Kanzleramt kritisierte, sorgte man sich bei der FDP um die »Unabhängigkeit« der Bundesbank.

(Reuters/jW)
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