12.02.2011 / Geschichte / Seite 15
Anno … 7. Woche
1876, 15. Februar: Im Berliner Hotel »Norddeutscher
Hof« wird der »Centralverband Deutscher Industrieller
zur Förderung und Wahrung nationaler Arbeit« (CDI)
gegründet. Präsident der Organisation wird Wilhelm von
Kardorff. Nach dem Ersten Weltkrieg geht der CDI im Reichsverband
der Deutschen Industrie auf.
1916, 18. Februar: Rosa Luxemburg wird nach Verbüßung
einer einjährigen Strafe aus dem
»Weibergefängnis« in der Berliner
Barnimstraße entlassen. Schon wenige Monate später wird
sie wieder verhaftet, insgesamt verbringt sie während des
Ersten Weltkrieges drei Jahre und vier Monate wegen ihres
politischen Engagements in Haft.
1936, 16. Februar: In Paris findet eine Protestkundgebung gegen den
Überfall auf den französischen Sozialistenführer,
Léon Blum, statt. Am 13. Februar hatten Mitglieder der
rechtsextremen »Action française« ein Attentat
auf Blum verübt. An der Veranstaltung, zu der die
Volksfrontparteien (Kommunisten, Sozialisten und Liberale)
aufgerufen haben, nehmen über 200000 Menschen teil.
1951, 15. Februar: In Paris beginnt eine Konferenz über die
Bildung einer europäischen Armee. Die bundesdeutsche
Delegation wird von Walter Hallstein, Staatssekretär im
Auswärtigen Amt, angeführt, als militärischer
Berater gehört ihr der ehemalige Wehrmachtsoffizier Ulrich de
Maizière an. Währenddessen demonstrieren auf Initiative
der Kommunistischen Partei Frankreichs 5000 Menschen gegen eine
Wiederbelebung des deutschen Militarismus.
1956, 14. Februar: In Moskau beginnt der XX. Parteitag der KPdSU.
Auf ihm werden Fragen zur Außenpolitik der sozialistischen
Länder, die Möglichkeit friedlicher Koexistenz von
Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung und die
Direktiven für den sechsten Fünfjahrplan erörtert.
Nikita Chruschtschow, Erster Sekretär der Partei,
stößt eine Debatte über den
»Personenkult« um J.W. Stalin und die »Anwendung
schrecklichster Repressionen, wider alle Normen der
revolutionären Gesetzlichkeit« an. In seiner
»Geheimrede« mahnt Chruschtschow: »Wir
müssen den Personenkult entschlossen ein für allemal
beseitigen (…).« Die massiven Angriffe des Ersten
Sekretärs auf Stalin und die Art und Weise wie diese auf dem
Parteitag vorgetragen wurden, sind bis heute Gegenstand
kontroverser Debatten innerhalb der kommunistischen Bewegung.
https://www.jungewelt.de/artikel/159116.anno-7-woche.html