09.02.2011 / Antifaschismus / Seite 15
Spurensuche mit Kamera
Berlin. Ein ungewöhnliches Jugendfilmprojekt will die
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der
Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) am Montag, den
21.Februar, in der Hauptstadt präsentieren. Die
Schönholzer Heide in Berlin-Pankow ist seit jeher ein
beliebter Ort zum Spazieren, Sport treiben und Entspannen. Um die
Jahrhundertwende bis in die 1930er Jahre war sie ein bekannter
Vergnügungspark.
Doch die Schönholzer Heide hat auch eine andere Geschichte:
Auf dem Gelände wurde im Zweiten Weltkrieg eines des
größten Berliner Zwangsarbeiterlager mit mehr als 2000
Insassen errichtet. Das Lager wurde am 24. April 1945 im Zuge der
Befreiung Pankows von der Roten Armee geschlossen. Später
wurde ein Teil der Schönholzer Heide als Friedhof genutzt. Die
sowjetische Verwaltung errichtete hier zudem das
zweitgrößte Berliner Ehrenmal für gefallene
Sowjetsoldaten. Ein halbes Jahr lang sind Pankower Jugendliche im
Rahmen eines Dokumentarfilmprojekts der Geschichte des
berühmten Naherholungsparks im Nordosten Berlins auf den Grund
gegangen.
(jW)
Filmpremiere »Schönholzer Heide –
ZwangsarbeiterInnenlager, Kriegsgräberstätte,
Sowjetisches Ehrenmal«: Mo., 21.2., 19.30 Uhr, Café
Stilbruch des Unabhängigen Jugendzentrums Berlin-Pankow (JUP
e.V.), Florastraße 84 (nahe S-/U-Bhf. Pankow bzw. S-Bhf.
Wollankstraße)
https://www.jungewelt.de/artikel/158923.spurensuche-mit-kamera.html