29.01.2011 / Geschichte / Seite 15
Anno … 5. Woche
1916, 3. Februar: In den Spartakusbriefen erscheint Karl
Liebknechts Aufsatz »Die Lebensfrage des Sozialismus«,
eine scharfe Abrechnung mit dem Opportunismus und Chauvinismus der
Sozialdemokratie vor und während des Ersten Weltkriegs.
Liebknecht mahnt darin an, daß die Einheit der
Sozialdemokratie nicht um jeden Preis erkauft werden dürfe:
»Nicht ›Einheit‹, sondern Klarheit über
alles. Keine milde Duldsamkeit (…), sondern ätzende
Kritik bis in die letzte Faser, peinliche Abrechnung auf Heller und
Pfennig«.
1916, 5. Februar: In Bern beginnt in Anwesenheit von Lenin eine
Tagung der Internationalen Sozialistischen Kommission. Gegenstand
der Tagung ist die Vorbereitung der zweiten Zimmerwalder
Konferenz.
1936, 2. Februar: In Paris findet eine Konferenz mit über 100
Vertretern der deutschen Arbeiterparteien, bürgerlichen
Antifaschisten und Intellektuellen statt. Trotz heftiger
Auseinandersetzungen in der Diskussion ist die Konferenz ein
wichtiger Schritt zur Sammlung der Gegner des Faschismus. Als
erstes Ergebnis der Annäherung der unterschiedlichen
Standpunkte wird ein gemeinsamer Aufruf veröffentlicht, in dem
die Wiederherstellung der elementaren Menschenrechte als
vordringlichste Aufgabe im Kampf gegen die Nazibarbarei benannt
wird.
1946, 31. Januar: Die Föderative Volksrepublik Jugoslawien
erhält eine Verfassung. Sie verankert die Macht der Arbeiter
und Bauern und garantiert den jugoslawischen Völkern eine
gleichberechtigte Stellung in einem Bundesstaat.
1951, 3. Februar: Der Monopolkapitalist und Kriegsverbrecher
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach verläßt zusammen
mit 27 anderen Häftlingen das Gefängnis in Landsberg. Sie
waren wenige Tage zuvor durch den US-Hochkommissar John McCloy
begnadigt worden. Krupp war einer der Hauptverantwortlichen
für die deutsche Rüstungsproduktion gewesen und hatte
KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter eingesetzt. McCloy begnadigt
den ehemaligen »Wehrwirtschaftsführer« nicht nur,
sondern setzt auch durch, daß dieser sein 1945 konfisziertes
Vermögen zurückerstattet bekommt.
1961, 4. Februar: Mit militanten Aktionen in Luanda beginnt die
Volksbewegung zur Befreiung Angolas (MPLA) ihren bewaffneten Kampf
gegen die portugiesische Kolonialmacht.
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