25.01.2011 / Feuilleton / Seite 12
Busch zum 111.
Jochen Fischer
Der Freiheitschor »Seid stark und traut auf eure Kraft«
aus dem Oratorium »Joseph« von Georg Friedrich
Händel war das Leitmotiv der beiden Konzerte, die der
Ernst-Busch-Chor anläßlich des 111.Geburtstages seines
Namenspatrons am Samstag im Berliner Haus der Russischen
Wissenschaft und Kultur gab. Aber bevor das Ensemble sein
mitreißendes Programm präsentierte, klang Isaak
Dunajewskis Sportmarsch »Sonne, Sonne scheine heller, deine
goldenen Strahlen breite aus« von der Bühne. Ein
Willkommensgruß für Gustav-Adolf Schur, den zweimaligen
Weltmeister im Radrennsport und neunfachen DDR-Sportler des
Jahres.
Diese Mischung, verantwortlich zeichneten die beiden Dirigenten
Kurt Hartke und Thomas Lange, war dann auch genau das, was die
Gäste faszinierte, ja gelegentlich verzauberte. Natürlich
standen die Titel des legendären Sängers im Programm.
Gemeinsam mit ihrem Idol – Busch freilich aus der Konserve
– interpretierten die 60-Plus-Sänger das »Lob des
Revolutionärs« von Brecht und Eisler. Auffallend bei
nahezu allen Titeln war das Bemühen um eine leidenschaftliche,
aber auch genaue Intonation sowie homogenen Chorklang. So auch als
Mikis Theodorakis’ »Die ganze Erde uns« folgte.
Übrigens eins von acht Liedern, die das Ensemble neu im
Repertoire hat.
Bei einem Volkslieder-Potpourri vereinten sich sodann Gastgeber und
Gäste zu einem vielhundertstimmigen Gesang.
Traditionsgemäß setzten die Mädchen und Jungen der
»Marzahner Promenaden-Mischung« unter Leitung von Dr.
Bernd Engling unter anderem mit dem Titel »Berliner
Jör’n« einen gediegenen Kontrapunkt zum Auftritt
des Busch-Chores. Das weitgefächerte Repertoire traf den Nerv
des Publikums, weil es berührte, ermunterte und freudig
erregte.
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