08.01.2011 / Geschichte / Seite 15
Anno … 2. Woche
1921, 7. Januar: Die Vereinigte Kommunistische Partei Deutschlands
(VKPD) veröffentlicht einen »offenen Brief«, der
sich an »alle sozialistischen Parteien und
Gewerkschaftsorganisationen« richtet. Der Brief macht
konkrete Vorschläge zu gemeinsamem Handeln, etwa zur
Einleitung von einheitlichen Lohnkämpfen und der
Bereitstellung von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen. An
die angesprochenen Gruppen richtet die Partei die Frage:
»Seid ihr bereit, gemeinsam mit uns für diese
Forderungen unverzüglich den rücksichtslosesten Kampf
aufzunehmen?« Der Appell wird zwar in der Arbeiterklasse
selbst zustimmend aufgenommen, stößt aber dennoch bei
den rechten Führern von Gewerkschaften und
Sozialdemokratie auf Ablehung.
1936, 15. Januar: In Spanien wird ein Abkommen zur Schaffung der
Volksfront geschlossen. Der Volksfront gehören die
Kommunistische Partei, die Sozialistische Arbeiterpartei, der
Kommunistische und der Sozialistische Jugendverband, die
Republikanische Linke, die Republikanische Union, die Katalonische
Linke, der Allgemeine Gewerkschaftsbund und weitere linke Parteien
und Gruppen an.
1946, 12. Januar: Der Alliierte Kontrollrat erläßt die
Direktive Nr. 24 zur »Entfernung von Nationalsozialisten und
Personen, die den Bestrebungen der Alliierten feindlich
gegenüberstehen, aus Ämtern und verantwortlichen
Stellungen«. An ihre stelle sollen solche Personen treten,
die »nach ihrer politischen und moralischen Einstellung
für fähig erachtet werden, die Entwicklung wahrer
demokratischer Einrichtungen in Deutschland zu
fördern«.
1951, 16. Januar: In Wiesbaden wird ein von 52 westdeutschen
Politikern und Wissenschaftlern unterzeichneter »Aufruf gegen
Wiederaufrüstung und für allgemeinen
Friedensschluß« veröffentlicht. Der Appell fordert
soziale Gerechtigkeit und friedlichen Wiederaufbau statt
Remilitarisierung.
1966, 16. Januar: Der Kommunist Eugen Eberle kandidiert bei der
Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart und erhält 15, 8
Prozent. Eberle, 1933 von den Nazis inhaftiert, nach 1945
Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Bosch und KPD-Stadtrat seit
1947, war nach dem Verbot der KPD als Fraktionsloser und
unabhängiger Kandidat weiter in Gemeinde- und Stadtrat
gewählt worden.
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