06.01.2011 / Kapital & Arbeit / Seite 9

Spionagefall bringt Renault in Nöte

Paris. Eine Affäre um mutmaßliche Betriebsspionage erschüttert den französischen Autobauer Renault. Das Unternehmen suspendierte drei Führungskräfte, die Informationen zum Elektroauto verraten haben sollen. Renault hat die Entwicklung von Elektroautos ins Zentrum seiner Strategie für die kommenden Jahre gestellt. Nähere Angaben machte das Unternehmen zunächst nicht. Es handele sich um »ernste Vorgänge«, sagte eine Konzernsprecherin am Mittwoch. Bisher habe das Unternehmen keine Anzeige erstattet, fügte sie hinzu.

Den Angaben zufolge gab es bereits im vergangenen August einen ersten internen Hinweis. Die anschließenden Nachforschungen hätten das Unternehmen veranlaßt, die drei Führungskräfte zu suspendieren. Konzernkreisen zufolge waren sie an dem Elektroauto-Programm beteiligt – einem der Vorzeigeprojekte von Renault. Einer der verdächtigten Manager gehört demnach zu den 30 Mitgliedern des Direktoriums, die unmittelbar Konzernchef Carlos Ghosn unterstellt sind. (AFP/jW)
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