27.12.2010 / Kapital & Arbeit / Seite 9
23500 Steuersünder zeigen sich an
Berlin. Mehr als 23500 Steuerflüchtlinge haben sich einem
Zeitungsbericht zufolge in diesem Jahr bei den Finanzbehörden
selbst angezeigt. Die meisten Selbstanzeigen habe es in
Baden-Württemberg mit 7409 Fällen gegeben, berichtete Die
Welt am Freitag unter Berufung auf eine Umfrage bei den
Finanzministerien und Oberfinanzdirektionen. In Nordrhein-Westfalen
gaben 5158 Bürger zu, dass sie Schwarzgeld im Ausland
versteckt haben.
Auch Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen
zählten bislang mehr als tausend Selbstanzeigen. In den neuen
Bundesländern meldeten sich seit Februar, als die erste CD mit
brisanten Kontodaten aus der Schweiz bekannt wurde, dagegen nicht
einmal 100 Personen. Nach Berechnungen der Welt zahlt ein
Steuerflüchtling im Durchschnitt etwas mehr als 75000 Euro
nachträglich an den Fiskus. Dies ergibt sich aus dem
Gesamtnachzahlungsbetrag, den die Steuerschätzer mit 1,8
Milliarden Euro veranschlagen. Thomas Eigenthaler von der Deutschen
Steuer-Gewerkschaft betonte, viele Steuersünder würden
bis zuletzt pokern.
(AFP/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/156473.23500-steuersünder-zeigen-sich-an.html