02.12.2010 / Sport / Seite 16
Fußball-Randspalte
Spieler gegen Vereine
Rom. Aller Voraussicht nach werden die Profis der italienischen
Serie A am 16. Spieltag (11./12. Dezember) in den Streik treten.
Liga-Präsident Maurizio Beretta nannte den geplanten Ausstand
am Mittwoch »unverantwortlich« und
»unbegründet«. Für den Abend war ein letzter
Schlichtungsversuch beim NOK anberaumt. Dessen Präsident
Gianni Petrucci meinte angesichts der unnachgiebigen
Spielergewerkschaft: »Dieser Streik bezeugt, daß die
Spieler die schwierige Wirtschaftssituation in Italien ignorieren
und daß ihnen die Zukunft des italienischen Fußballs
nicht am Herzen liegt.« Die Profis führen den
Arbeitskampf gegen die Vereine, die mit einer neuen Klausel im
Kollektivvertrag Spielerverkäufe gegen den Willen der
betroffenen Fußballer möglich machen wollen.
Außerdem sollen die Spieler dazu gezwungen werden
können, sich bei den Klub-Ärzten behandeln zu lassen. Die
Gehälter sollen stärker an Erfolge gekoppelt und horrende
Strafen für unkorrektes Freizeitverhalten eingeführt
werden. Gestrichen werden soll Artikel 7 des alten
Kollektivvertrags, nach dem die Mannschaft zusammen trainieren
muß. Den letzten Fußballerstreik gab es in Italien im
März 1997. Damals ging es u. a. um Pensionen. (sid/jW)
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