Atomkraftgegner haben gegen den für Mitte Dezember geplanten
Castortransport nach Lubmin Massenproteste angekündigt. Die
Aktionen würden deutlich größer ausfallen als
bisher erwartet, sagte Felix Leipold vom Rostocker
Antiatomnetzwerk am Montag. Über Details hätten sich
am Wochenende in Greifswald Vertreter von 45 Organisationen aus
ganz Norddeutschland verständigt.
Bereits für den 11. Dezember werden zu einer
Großdemonstration in Greifswald Tausende Menschen erwartet,
unter ihnen auch Mitglieder der Bürgerinitiative Umweltschutz
Lüchow-Dannenberg. Während des Castortransports am 15.
oder 16. Dezember seien bundesweit dezentrale Aktionen entlang der
Strecke geplant, sagte Freya Rudek vom Aktionsbündnis
Castorwiderstand. So zum Beispiel in Erfurt, Halle, Magdeburg,
Ludwigslust, Rostock, Potsdam/Berlin und Neubrandenburg sowie an
der deutsch-französischen Grenze bei Karlsruhe. Auf den
letzten 22 Kilometern der eingleisigen Bahnstrecke von Greifswald
zum Zwischenlager Nord (ZLN) in Lubmin sei mit Sitzblockaden und
kreativen Aktionen zu rechnen.
Nach Angaben der Energiewerke Nord (EWN) sollen Mitte Dezember aus
dem französischen Cadarache vier Castorbehälter zum
atomaren Zwischenlager nach Lubmin überführt werden. In
den Hochsicherheitsbehältern lagern 52 Brennstäbe aus dem
ehemaligen Atomfrachter »Otto Hahn« sowie 2000 bis 3000
Brennstäbe aus dem ehemaligen Forschungszentrum Karlsruhe.
Damit wird erstmals und entgegen ursprünglicher
Nutzungsbedingungen westdeutscher Atommüll nach Vorpommern
gebracht. Mehrere Landkreise, Städte und der Landtag
Mecklenburg-Vorpommern haben sich bereits gegen die
Überführung ausgesprochen.
lubmin-nixda.de