20.11.2010 / Geschichte / Seite 15
Anno... 47.Woche
1870, 26. November: Der norddeutsche Reichstag beginnt seine
Beratungen über die von Otto von Bismarck zur
Weiterführung des Krieges gegen Frankreich verlangten Kredite
in Höhe von 100 Millionen Talern. Wilhelm Liebknecht und
August Bebel (beide SDAP) wandten sich gegen die Bewilligung der
Kredite und den deutschen Eroberungskrieg. Sie forderten,
»unter Verzichtleistung auf jede Annexion französischen
Gebietes mit der französischen Republik schleunigst Frieden zu
schließen«.
1915, 25. November: Am Stone Mountain, einem Granitfelsen in der
Nähe von Atlanta im US-Staat Georgia, wird unter der Regie des
ehemaligen Wanderpredigers William Joseph Simmons der rassistische
Ku-Klux-Klan neu gegründet. Die krude Weltanschauung des
Geheimbundes richtet sich gegen Juden, Arbeiterbewegung,
Katholiken, Neueinwanderer und Intellektuelle.
1935, 23. November: In Prag finden Verhandlungen zwischen
Vertretern der KPD und der SPD über ein gemeinsames Vorgehen
im antifaschistischen Kampf statt. Die Vertreter der
Sozialdemokraten lehnen alle Vorschläge seitens der
Kommunisten mit dem Argument ab, ein Einheitsfrontabkommen der
beiden Parteien würde den Faschisten Gelegenheit zu
antibolschewistischer Hetze geben.
1945, 25. November: In Österreich finden die ersten
Nationalratswahlen nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Die Wahlen
gewinnt die bürgerlich-rechtskonservative Österreichische
Volkspartei mit 49,8 Prozent der Stimmen, gefolgt von den
Sozialdemokraten (44,6 Prozent). Die Kommunistische Partei
Österreich erreicht 5,5 Prozent.
1945, 26. November: In Paris beginnt der Internationale
Frauenkongreß, aus dem die Internationale Demokratische
Frauenföderation (IDFF), ein Zusammenschluß
fortschrittlicher antifaschistischer Frauenorganisationen,
hervorgeht. Ziel des IDFF ist, »die wirtschaftlichen,
politischen und sozialen Rechte der Frauen zu verteidigen«,
und für die Errichtung eines »dauerhaften
Friedens« zu kämpfen.
1975, 25. November: Die Geheimdienste von Argentinien, Bolivien,
Brasilien, Chile, Paraguay, Uruguay und den USA beschließen
die Durchführung der »Operation Condor«. Ziel
dieser im Dienste des US-Imperialismus agierenden Struktur ist die
Unterdrückung, Ausforschung, Bekämpfung, Folterung und
Ermordung von linken Oppositionellen in Südamerika.
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