11.11.2010 / Ausland / Seite 6
Paris: Rentengesetz weiter in Kritik
Hans-Georg Hermann, Paris
Paris. Die Billigung des neuen Rentengesetzes durch den
französischen Verfassungsrat am Dienstag ist auf Kritik
gestoßen. Die Vorsitzende der Sozialistischen Partei, Martin
Aubry, betonte am Mittwoch, daß der Verfassungsrat lediglich
ein »rein juristisches Urteil« abgegeben habe.
»Das wird die politische Linke nicht davon abhalten, das
Sarkozy-Gesetz in seiner ganzen Ungerechtigkeit und – was die
Rentenkassen anbetrifft – mangelnden Wirksamkeit zu
kritisieren«, sagte Aubry.
Die Franzosen müssen sich mindestens bis zur kommenden
Präsidentschaftswahl in eineinhalb Jahren auf eine
längere Lebensarbeitszeit und eine deutlich spätere
Rentenzahlung einstellen.
Die Gewerkschaften CGT und CFDT kündigten an, den Kampf gegen
die Politik der Regierung fortsetzen zu wollen. In einer
Erklärung beider Dachverbände hieß es, »die
Arbeiter würden zu Recht böse sein, wenn wir jetzt davon
ausgingen, daß die Suppe gegessen ist.« Noch in diesem
Monat wollen sie den Widerstand gegen das Gegensatz reorganisieren.
Geplant sind neue Streiks und Straßenkundgebungen.
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