isw-Report
Conrad Schuhler nimmt »Die Mär von der Zähmung der
Finanzmärkte« unter die Lupe. Sein Fazit: »Der
Countdown zur nächsten Krise läuft«. Die zentrale
These seiner Studie ist im dritten von sechs Kapiteln nachzulesen:
»Die Krise steckt im kapitalistischen Genom – es gibt
keinen ›gesunden‹ Kapitalismus«. Die
Entwicklung zum Finanzmarktkapitalismus sei die
»kapitalismuslogische Antwort auf den neuen Stand der
Produktivkräfte und die darauf aufbauende
Globalisierung« gewesen. Entscheidendes Strukturmerkmal
dieses Finanzkapitalismus sei das »Schuldenprinzip«.
Das damit verbundene globale Akkumulationsmodell habe jedoch
versagt, die »neuen Regulierungen« liefen auf einen
»Triumph der Finanzmonopole« hinaus. Werner
Rügemer steuert zu dem Heft einen Aufsatz bei unter dem Titel
»Rating-Agenturen: ›Ein zutiefst korruptes
System‹ als Bewertungsinstanz für das
Finanzsystem?«
isw-Report Nr. 82, November 2010, 46 Seiten, Schutzgebühr
3,50 Euro. Bezug: isw – Institut für
sozialökologische Wirtschaftsforschung e.V.,
Johann-von-Werth-Str. 3, 80639 München, Tel.: 089/130041, Fax:
089/1689415, E-Mail: isw_muenchen@t-online.de
isw-Spezial
Unter dem Titel »Für die Krise zahlen? Nein! Wie die
Linke in Europa gegen die Sparprogramme mobil macht«
untersuchen Leo Mayer und Conrad Schuhler die Lage in verschiedenen
Ländern. Schuhler legt dar, warum es mit der bundesdeutschen
Wirtschaft »schnell noch tiefer abwärts geht«: Der
Raum für deutsche Exporte wird schmaler, der deutsche
Konjunkturaufschwung ist gering, die Banken stecken nach wie vor
»voll fauler Kredite«. Mayer konstatiert, daß die
neoliberale Hegemonie im Jahr drei der Finanz- und Wirtschaftskrise
»tiefe Risse« zeige. Allerdings hätten
Gewerkschaften und oppositionelle Kräfte nur reagiert und bei
der Deutung der Krise »die neoliberalen Heilslehrer wieder
die Oberhand gewonnen«. Die Krisenprogramme zielten vor allem
auf die Teile der arbeitenden Klasse, die in die
»Mittelschichten« integriert waren. Vor diesem
Hintergrund analysiert der Autor die Situation der Linken in
Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und der
Bundesrepublik.
isw-Spezial Nr. 24, September 2010, 22 Seiten,
Schutzgebühr: 2 Euro. Bezug: wie oben