27.10.2010 / Kapital & Arbeit / Seite 9
Vergiftung bei iPhone-Montage
Sydney. In China sind einem Medienbericht zufolge Arbeiterinnen bei
der Herstellung von Produkten für den US-Computerbauer Apple
einer gefährlichen Chemikalie ausgesetzt worden. Der
australische Sender ABC berichtete am Dienstag, die Gruppe von
Frauen habe über Monate in einem Krankenhaus in der
ostchinesischen Stadt Suzhou behandelt werden müssen, nachdem
sie die chemische Verbindung n-Hexan eingeatmet hätten. Ein
Journalist des Senders nahm demnach Kontakt zu den Frauen auf. Sie
berichteten von Lähmungserscheinungen, nachdem sie eigenen
Angaben zufolge Apple-Laptops und das Multimedia-Handy iPhone mit
dem Logo des US-Herstellers beklebten.
Den Namen der Fabrik in Suzhou und den Zeitraum, in dem die Frauen
der Chemikalie ausgesetzt gewesen sein sollen, nannte ABC nicht.
Ein Apple-Sprecher sagte, daß das Unternehmen strikte
Anforderungen an die Arbeitsplatzsicherheit sämtlicher
Zulieferer habe.
Arbeitsrechtler hatten zuletzt wiederholt die schlechten
Bedingungen in chinesischen Fabriken bei der Herstellung von
Produkten für Apple beklagt. Die Menschen dort
müßten bei niedriger Bezahlung und unter hohem Druck
viele Überstunden leisten. Zuletzt geriet der
weltgrößte Elektronikhersteller
Foxconn, der auch einer der wichtigsten Zulieferer für den
iPhone-Hersteller ist, wegen einer Serie von Selbstmorden von
Arbeitern in die Kritik. (AFP/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/153217.vergiftung-bei-iphone-montage.html