16.10.2010 / Geschichte / Seite 15
Anno … 42.Woche
1860, 18.Oktober: China, das im 2. Opiumkrieg unterlegen ist,
werden von den britischen und französischen Imperialisten die
Verträge von Peking aufgezwungen. Sie schreiben unter anderem
vor, dass die Verträge von Tianjin, die China zur Halbkolonie
degradieren, weiter in Kraft bleiben, China Reparationszahlungen zu
leisten hat und Tianjin als Handelshafen geöffnet wird.
1940, 22. Oktober: 6 500 Juden aus Baden, der Pfalz und dem
Saarland werden auf Betreiben des Gauleiters von Baden-Elsaß,
Robert Wagner, und des Chefs der Zivilverwaltung in Lothringen,
Josef Bürckel, in das französische Internierungslager
Gurs deportiert. Viele der Deportierten sterben in Gurs wegen der
schlechten Versorgungslage und der katastrophalen hygienischen
Zustände. Zahlreiche andere werden später in
Vernichtungslager abtransportiert.
1945, 18. Oktober: In Venezuela siegt ein Volksaufstand unter
Führung der bürgerlich-demokratischen Accíon
Democrática. Rómulo Betancourt, einer der Führer
der Partei, bildet eine Übergangsregierung, den
Revolutionären Regierungsrat. Dieser setzt Reformen zur
Demokratisierung und Bekämpfung der Korruption durch und
beruft für Dezember 1946 Wahlen zu einer verfassunggebenden
Versammlung ein. 1946 wird ein neues Erdölgesetz
verabschiedet, das die ausländischen Monopolkonzerne dazu
verpflichtet, die Hälfte ihres Profits an Venezuela
abzugeben.
1945, 21. Oktober: Bei den Wahlen zur konstituierenden
Nationalversammlung Frankreichs wird die Kommunistische Partei mit
mehr als fünf Millionen Stimmen (26,12 Prozent) stärkste
Partei. Sie erhält 151 Abgeordnetensitze. Die Sozialisten
kommen auf 133 Sitze. Damit ist erstmals in der französischen
Geschichte die Bildung einer kommunistisch-sozialistischen
Arbeiterregierung möglich, die sich auf parlamentarische
Mehrheiten und eine breite Massenbewegung stützen könnte.
Dies scheitert aber am Antikommunismus der rechtssozialistischen
Führung, die das Angebot der Französischen
Kommunistischen Partei zur gemeinsamen Regierungsbildung
ablehnt.
1970, 22. Oktober: Nach dem Wahlsieg der Unidad Popular (UP) wird
Salvador Allende mit Zustimmung auch der Christdemokraten vom
Parlament zum Staatspräsidenten Chiles gewählt.
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