12.10.2010 / Feuilleton / Seite 13

Endlich dran

Die Auszeichnung mit dem Literaturnobelpreis macht den peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa »fast verlegen«. Er habe vergangenen Donnerstag am frühen Morgen in New York am Schreibtisch von der Ehrung erfahren, erzählte der 74jährige in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Er habe gegen halb sechs am Schreibtisch gesessen, als seine Frau mit einem »komischen Gesichtsausdruck« hereingekommen sei. Am Telefon sei die schwedische Akademie gewesen, die ihm gesagt habe, er erhalte in diesem Jahr den Literaturnobelpreis und dies werde in 14 Minuten bekanntgegeben.

Der Preis für ihn sei in Peru und allen anderen lateinamerikanischen Ländern mit Begeisterung aufgenommen worden, sagte er. Sogar politische Gegner hätten ihm gratuliert. Der Schriftsteller war 1990 als Kandidat der Konservativ-Liberalen bei der Präsidentschaftswahl angetreten und knapp dem späteren Staatschef Alberto Fujimori unterlegen.

(dapd/jW)
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