09.10.2010 / Geschichte / Seite 15
Anno…41. Woche
1885, 16. Oktober: In Leipzig eröffnen Luise Otto-Peters und
Auguste Schmidt eine dreitägige Frauenkonferenz, auf der der
Allgemeine Deutsche Frauenverein gegründet wird. Der Verein
tritt für Frauenbildung und das Recht auf Erwerbsarbeit
für Frauen ein.
1890, 12.–18. Oktober: In Halle tritt der Parteitag der
Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) zusammen.
Beschlossen wird die Ausarbeitung eines neuen Programms (das
spätere »Erfurter Programm«) und die Umbenennung
der Partei in Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Zum
offiziellen Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei wird das
Berliner Volksblatt, das vom 1. Januar 1891 an unter dem Titel
Vorwärts erscheint.
1935, 15. Oktober: Die IV. Reichskonferenz der Kommunistischen
Partei Deutschlands (KPD) endet in der Nähe von Moskau. Das
unter dem Namen »Brüsseler Konferenz« (da als
Tagungsort aus konspirativen Gründen Brüssel angegeben
worden war) bekanntgewordene Treffen dient dazu, die vom VII.
Weltkongreß der Kommunistischen Internationale erarbeiteten
Grundlinien der antifaschistischen Politik der kommunistischen
Parteien entsprechend den Bedingungen in Deutschland
auszuwerten.
1950, 15. Oktober: In der DDR finden Wahlen zur Volkskammer statt.
Im Vorfeld der Wahlen werden in die DDR eingeschleuste
Flugblätter der Regierung der BRD und des Bundesausschusses
für gesamtdeutsche Fragen, die zum Wahlboykott aufrufen,
verbreitet. Dennoch liegt die Wahlbeteiligung bei 98,5 Prozent. Die
gemeinsamen Kandidaten der Nationalen Front (der
Zusammenschluß der Parteien und Massenorganisationen der DDR)
erreichen 99,7 Prozent der Stimmen. In der neu gewählten
Volkskammer kann die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
(SED) 100 Abgeordnete für sich verbuchen. Von den 466
Abgeordneten (einschließlich der Berliner Vertreter, die
beratendes Stimmrecht haben) sind 269 Arbeiter, 28 werktätige
Bauern und 39 Angehörige der Intelligenz.
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