08.10.2010 / Feuilleton / Seite 13

Islands Abwasch

Im kommenden Jahr ist Island »Ehrengast« auf der Frankfurter Buchmesse. Warum auch nicht – »Island ist ein Volk, das sich in einzigartiger Weise durch und über die Literatur definiert«, behauptete der Direktor des Projektbüros, Halldór Gudmundsson, am Donnerstag auf der Buchmesse. Und aus diesem Grund sollen die neuübersetzten isländischen »mittelalterlichen Sagas« der ersten Siedler im Zentrum der isländischen Präsentation stehen. Als weiteres Beispiel für die Bedeutung der Literatur führte der Projektleiter an, daß im 18. Jahrhundert Priester auf abgelegenen Fjorden die ersten überlieferten Ausgaben eines baskisch-isländischen Wörterbuchs anfertigten, um sich mit baskischen Walfängern zu unterhalten. »Zugleich ist uns die zeitgenössische Literatur unglaublich wichtig«, fügte Gudmundsson hinzu. Übrigens ist ein Werk des isländischen Komikers Hallgrímur Helgason auf der Buchmesse zum »Buch mit dem kuriosesten Titel« gekürt worden. Es heißt: »Zehn Tips, das Morden zu beenden und den Abwasch zu beginnen«. (dapd/jW)
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