24.09.2010 / Inland / Seite 4
Aktivist wollte Fanal setzen
Frankfurt/Main. Ein Aktivist der »Bewegung Morgenlicht«
hat vor dem Frankfurter Landgericht ein umfassendes Geständnis
abgelegt. »Ich wollte durch spektakuläre Aktionen ein
Fanal setzen«, sagte der arbeitslose Diplombetriebswirt am
Donnerstag. Dem 50jährigen wird vorgeworfen, von Oktober 2009
bis Februar 2010 im Rhein-Main-Gebiet fünf Brände gelegt
zu haben. Damit habe er das ungerechte Wirtschaftssystem
kritisieren wollen, rechtfertigte sich der Hartz-IV-Bezieher. Er
habe bei allen Anschlägen stets die Sicherheit der
Bevölkerung im Blick gehabt. »Ich wollte
ausschließen, daß Menschen persönlich verletzt
oder getötet werden.« Die Attacken richteten sich gegen
zwei Bankfilialen, eine Zeitarbeitsfirma und die Filiale einer
Drogeriekette.
Außerdem wird dem Mann vorgeworfen, im Januar eine
Rohrbombenattrappe an den damaligen hessischen
Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) geschickt zu haben. Nach
seinen Anschlägen hatte der Angeklagte unter dem Namen
»Bewegung Morgenlicht« Bekennerschreiben an
verschiedene Zeitungsredaktionen verschickt. (dapd/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/151393.aktivist-wollte-fanal-setzen.html