Hamburg. In der Bundesrepublik sind seit 1990 mindestens 137
Menschen bei Angriffen von Neonazis ums Leben gekommen. Das haben
Recherchen von Zeit und Tagesspiegel ergeben. Die Zahl der
Todesopfer rechter Gewalt ist demnach fast dreimal so hoch wie von
Bundesinnenministerium und Polizei bislang gemeldet. Die Regierung
spricht lediglich von 47 Toten.
In den Statistiken der Polizei, die an die Bundesregierung
weitergegeben und dann von ihr veröffentlicht werden, fehlen
selbst spektakuläre Fälle rechtsextremistischer
Gewaltkriminalität. So bleibt das Verbrechen des Neonazis
Thomas A. ungenannt, der im Oktober 2003 in Overath (bei Köln)
einen Rechtsanwalt, dessen Frau und die Tochter erschossen hatte.
Das Landgericht Köln verurteilte A. zu lebenslanger
Haft.
(jW)