13.09.2010 / Feuilleton / Seite 12

Gondeln ­tragen Freude

Sofia Coppola hat beim Filmfestival in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, sagte Jurypräsident Quentin Tarantino. Coppolas »künstlerische Qualitäten» hätten «von der ersten Szene« des Films »Somewhere« an begeistert. »Somewhere« zeigt einen Schauspieler als leere Hülle mit Tochter. Einen Goldenen Löwen fürs Lebenswerk erhielt am Samstag abend in Venedig mit dem 78jährigen Monte Hellman ein großer Mann des US-Independent-Kinos der 70er und 80er Jahre und früher Förderer von Tarantino. Der Spezialpreis der Jury ging an »Essential killing« des Polen Jerzy Skolimowski. Ein Taliban aus den USA wird in Afghanistan gefangengenommen, nach Polen überstellt und entkommt. Für seine Interpretation der Hauptfigur wurde Vincent Gallo als bester männlicher Darsteller geehrt – während seines 83minütigen Auftritts spricht er kein Wort. Über den Preis für die beste weibliche Hauptrolle freute sich die junge Französin Ariane Labed (»Attenberg«).

(AFP/jW)
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