Unter dem Titel »Den Krieg gegen Iran verhindern.
Kriegstreiber stoppen, Sanktionen aufheben« fordern die
Unterzeichner des Appells von Bundestag und Bundesregierung:
– Stopp aller Sanktionen und sonstigen
Kriegsvorbereitungen
– keine Beteiligung am militärischen Aufmarsch gegen den
Iran
– sofortiger Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und dem
gesamten Nahen und Mittleren Osten sowie Einstellung aller
Waffenexporte
– Eintreten für die Geltung des Atomwaffensperrvertrages
für alle Länder und eine atomwaffenfreie Zone im Nahen
und Mittleren Osten einschließlich Iran und Israel.
Zu den Erstunterzeichnern gehören u. a.: Erhard Arendt, Hans
Bauer, Johannes M. Becker, Christine Buchholz, Hermann Dierkes,
Annelies Fikentscher, Joachim Guilliard, Heinz-W. Hammer, Evelyn
Hecht-Galinski, Inge Höger, Claudia Karas, Sabine Kebir,
Dietrich Kittner, Siegfried Mechler, Knut Mellenthin, Norman Paech,
Doris und George Pumphrey, Klaus von Raussendorff, Wolfgang Richter
(Berlin), Ellen Rohlfs, Rainer Rupp, Sabine Schiffer, Claus
Schreer, Helmut Semmelmann, Gabriele Weber, Elke
Zwinge-Makamizile.
In einem dem Aufruf beigefügten Text heißt es:
»Seit 1990 werden die Medien mit ›Prognosen‹
aus den USA und Israel gefütter, daß Iran nur noch
fünf Jahre, drei Jahre, zwei Jahre vom Besitz eigener
Atomwaffen entfernt sei. (…) Die Tatsache, daß der
Iran solche Waffen nicht besitzt, obwohl er schon seit 20 Jahren
angeblich ganz kurz vor ihrer Herstellung steht, sollte eigentlich
als Argument ausreichen, daß die Führung des Landes
daran wirklich nicht interessiert ist. Die USA und die EU verlangen
jedoch den hundertprozentigen Beweis, daß das iranische
Atomprogramm wirklich ausschließlich friedlichen Zwecken
dient. Dieser Beweis für die Nichtexistenz einer Sache –
nämlich des Strebens nach Atomwaffen – läßt
sich aber nach den Gesetzen der Logik unmöglich führen.
An dieser Forderung müssen daher zwangsläufig alle
Verhandlungen scheitern. (…) Aus iranischer Sicht ist aus
dem Streit um das zivile Atomprogramm des Landes längst ein
Kampf um seine nationale Würde und mehr noch um seine Existenz
als souveräner, keine Diktate akzeptierender Staat geworden.
Ernsthafte, glaubwürdige Verhandlungen müßten von
dieser Tatsache ausgehen und nach einem Kompromiß suchen.
Dieser kann grundsätzlich nur in einer Stärkung der
internationalen Überwachung des iranischen Atomprogramms
liegen, zu der Iran sich längst bereit erklärt hat, nicht
aber in einem erzwungenen Verzicht Irans auf wesentliche Teile
dieses Programms. (...)«
Der Aufruf kann auf der Webseite des Deutschen Freidenkerverbandes
unterzeichnet werden:
www.freidenker.org