FriedensForum
Das aktuelle Heft trägt den mittlerweile fast zeitlos
wirkenden Titel »Bundeswehr im Krieg«. Das
FriedensForum schlägt dabei einen Bogen vom militärischen
Scheitern in Afghanistan (Manni Stenner), neuen Strategie- und
Rüstungsentwicklungen (Christine Schweitzer) über Aspekte
der Militarisierung nach innen (Ulrich Sander) bis hin zur
verstärkten Bundeswehrpropaganda vor allem in Schulen
(Bernhard Nolz). Am 4. Septmer jährt sich der verheerende
Bombenangriff auf zwei gekaperte Tanklaster und die um sie
versammelte Menschenmenge. Bis zu 142 Afghanen wurden auf Befehl
eines Bundeswehroberst in jener Nacht verbrannt. Dennoch hat die
Bundesanwaltschaft die strafrechtliche Verfolgung gegen den
Befehlsgeber Georg Klein eingestellt. Nicht einmal diszipliarische
Folgen in der Bundeswehr hat die Todesnacht. Die Friedensbewegung
will daher am Antikriegstag ihre Kampagne zum Truppenabzug aus
Afghanistan intensivieren.
FriedensForum 4/2010: Bundeswehr im Krieg. 48 Seiten, 4 Euro
plus Versandkosten (Jahresabo ab 23 Euro). Bezug: Netzwerk
Friedenskooperative, Römerstraße 88, 53111 Bonn, Telefon
0228/692904, Fax 0228/692906, E-Mail:
friekoop@bonn.comlink.org
Hintergrund
James Petras untersucht im Heftschwerpunkt »aufstrebende und
niedergehende ökonomische Mächte« und
prognostiziert: »Der Konflikt zwischen China und den USA
vertieft sich.« Das Resümee des emeritierten
US-Soziologen: »Wie schon in der Vergangenheit sucht eine
niedergehende imperiale Macht, die mit tiefgreifenden inneren
Ungleichgewichten konfrontiert ist, mit einem Verlust an
Wettbewerbsfähigkeit im Warenhandel und einer zu großen
Abhängigkeit von Finanzaktivitäten, nach politischer
Vergeltung, militärischen Allianzen und Handelsrestriktionen,
um ihren Niedergang zu verlangsamen.« Im
Anschlußartikel zeigt Sebastian Range am Untergang der
»Cheonan«, wie die USA die Kriegsgefahr in Ostasien
schüren. Unbedingt lesenswert ist der Aufsatz »Von der
digitalen Bohème zum Leitbild Kreative Stadt«, der die
Karrieres eines ideologischen Schlagworts nachzeichnet. Die
neoliberale Ideologie beziehe einen Großteil ihrer
Überzeugungskraft aus der Umpolung von ursprünglich
»linken« Ideen und Schlagworten«, schreibt Thomas
Wagner. Man denke nur an den Begriff der Reform. Mit dem
schillernden Begriff »Kreativität« werben heute
Exlinke und angepaßte Grüne mit seiner Hilfe für
die restlose Zerstörung des Sozialstaates.
Hintergrund 3/2010. Der USA-China-Konflikt. 66 Seiten, 4,40
Euro. Bezug im ausgewählten Zeitschriftenhandel oder: Telefon
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