21.08.2010 / Geschichte / Seite 15
Anno…34. Woche
1910, 26./27. August: Auf der II. Internationalen Konferenz
sozialistischer Frauen in Kopenhagen wird der Antrag von Clara
Zetkin, Käte Duncker u.a. über die Einführung des
Internationalen Frauentags am 8. März einstimmig
angenommen.
1910, 28. August–3. September: Der Internationale
Sozialistenkongreß in Kopenhagen bekräftigt in der
Resolution über die Aufgaben der Arbeiterbewegung im Kampf
gegen den Krieg die Beschlüsse des Stuttgarter Kongresses von
1907 (»Droht der Ausbruch eines Krieges, so sind die
arbeitenden Klassen und deren parlamentarische Vertretungen in den
beteiligten Ländern verpflichtet, … alles aufzubieten,
um durch die Anwendung der ihnen am wirksamsten erscheinenden
Mittel den Ausbruch des Krieges zu verhindern, die sich je nach der
Verschärfung des Klassenkampfes und der Verschärfung der
allgemeinen politischen Situation naturgemäß
ändern«). Der Antrag von Edouard Vaillant u.a., als
zweckmäßigstes Mittel den Generalstreik der Arbeiter der
Kriegsindustrie in die Resolution aufzunehmen, wird kontrovers
diskutiert, aber nicht aufgenommen.
1930, 24. August: In der Roten Fahne wird die
Programmerklärung der KPD »zur nationalen und sozialen
Befreiung des deutschen Volkes« veröffentlicht. Gegen
die nationale Demagogie der Nazipartei erklärt die KPD:
»Um das deutsche Volk zu befreien, genügt es nicht, die
Macht des Auslandskapitals zu brechen, sondern die Herrschaft der
eigenen Bourgeoisie im eigenen Land muß gleichzeitig
gestürzt werden«. Die NSDAP wird als »eine volks-
und arbeiterfeindliche, eine antisozialistische, eine Partei der
äußersten Reaktion«, als »Partei der
mörderischen faschistischen Diktatur« bezeichnet.
1945, 23. August: In Jugoslawien wird das Gesetz über die
Bodenreform verabschiedet. Es sieht die Enteignung von Grundbesitz
über 45 Hektar und von Kirchenländereien vor.
1950, 25. August: Im Rahmen einer Zeremonie erfolgt in Moskau die
Rückgabe der rund 750 Kunstwerke der Dresdner
Gemäldegalerie durch die UdSSR an die DDR.
1950, 25. August: Der von einem US-Tribunal 1947 in Nürnberg
als Kriegsverbrecher verurteilte Konzernchef Friedrich Flick wird
von US-Hochkommissar John McCloy begnadigt und vorzeitig aus der
Haft entlassen (fünf Jahre später ist Flick bereits
wieder einer der reichsten Männer der BRD und Chef über
rund 100 Firmen; 1963 erhält er das Große
Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband).
1950, 29. August: Adenauer überreicht John McCloy ein
Memorandum mit dem Vorschlag, ein westdeutsches
»Kontingent« in eine »internationale« Armee
einzugliedern (siehe jW-Geschichte vom 14./15.8.)
1990, 23. August: Die Volkskammer der DDR stimmt dem Anschluß
an die BRD zu.
https://www.jungewelt.de/artikel/149579.anno-34-woche.html