17.07.2010 / Schwerpunkt / Seite 3
Aufruf Berliner Antifaschisten
Die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –
Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) ruft zu Protesten gegen den
Parteitag von »Pro Deutschland« in
Berlin-Schöneberg auf:
Unter dem Deckmantel von Islamkritik, Frauen- und
BürgerInnenrechten versucht nun die selbsternannte
Bürgerbewegung »Pro Deutschland«, einen
rassistischen Konsens in Berlin gesellschaftsfähig zu machen.
»Pro Deutschland« – eine Koalition aus
»geläuterten Nazis«, RassistInnen und
SozialdarwinistInnen – will ihren Ableger »Pro
Berlin« bei ihrem Bundesparteitag in Berlin am 17. Juli in
Startposition für die Abgeordnetenhauswahl 2011 bringen. Zum
Frontmann soll der von der DVU zu »Pro Deutschland«
gewechselte schwedische Multimillionär und Nazi Patrik
Brinkmann, der seinen Wohnsitz nach Berlin verlegt und gerade beim
Wahlkampf in NRW unter dem Slogan »Abendland in
Christenhand« eine grandiose Bauchlandung hingelegt hat,
gekürt werden. Unterstützen sollen ihn dabei Markus
Beisicht, Vorsitzender von »Pro Köln« und
»Pro NRW« sowie Manfred Rouhs, Vorsitzender von
»Pro Deutschland«, die beide früher unter anderem
bei den Republikanern und der rechten Deutschen Liga für Volk
und Heimat aktiv waren. Nahtlos reiht sich hier auch das neueste
»prominente« Mitglied Andreas Molau, Vorsitzender der
rechten Gesellschaft für freie Publizistik und ehemaliges
Mitglied der NPD sowie der DVU, ein. (...)
Zusammen mit rassistischen Parteien wie Vlaams Beelang, Lega Nord,
FPÖ sowie in einer Reihe mit Pax Europa, anderen
Pro-Bewegungen und Freien Wählervereinigungen, mit
MoscheegegnerInnen wie der Interessengemeinschaft
Pankow-Heinersdorfer Bürger (IPAHB) hetzen sie gegen
MigrantInnen und phantasieren den Untergang des
»christlich-jüdischen Abendlandes« durch eine
»schleichende Islamisierung« Europas herbei.
(...)
Deswegen ruft der Berliner VVN-BdA alle Berlinerinnen und Berliner
auf: Egal unter welchem Dach sich RassistInnen oder Nazis
versammeln, ob im Rathaus Schöneberg oder anderswo – wir
werden da sein! Wir wollen weder ihre Parteitage noch ihre
Anwesenheit in Parlamenten in Berlin!
https://www.jungewelt.de/artikel/147715.aufruf-berliner-antifaschisten.html