17.07.2010 / Geschichte / Seite 15
Anno ... 29. Woche
1920, 19. Juli: Der II. Weltkongreß der Kommunistischen
Internationale (KI) tagt in Petrograd und Moskau
(23.7.–7.8.). 218 Delegierte vertreten 67 kommunistische und
Arbeiterparteien. Lenin hält zu mehreren Tagesordnungspunkten
die Referate. Von großer Bedeutung für die Ausrichtung
der KI ist seine Schrift zum »linken Radikalismus«. Der
Kongreß orientiert die dort vertretenen Organisationen auf
die »Partei neuen Typus«. Eine Politik gegen eine
sektiererische Unterschätzung der Verbindung mit den Massen
wird beschlossen.
1935, 25. Juli–20. August: Im Vordergrund des VII.
Weltkongresses der KI in Moskau steht das Referat des bulgarischen
EKKI-Mitglieds Georgi Dimitroff über die Offensive des
Faschismus und die anstehenden Aufgaben. Faschismus ist »die
offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten
chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente des
Finanzkapitals«, referiert er vor 513 Delegierten aus 65
kommunistischen Parteien.
1950, 20.–24. Juli: Der III. Parteitag der SED in Berlin
nimmt Kurs auf den »Aufbau der Grundlagen des
Sozialismus«. Die Direktiven für den ersten
Fünfjahrplan (1951–1955) werden von den Delegierten
angenommen. Die Entwicklung des staatlichen bzw. volkseigenen
Sektors der Wirtschaft wird bei Beibehaltung der Möglichkeit
privater Unternehmen (»Nutzung der Privatinitiative«)
gestärkt. Politisch wird auf die Entwicklung der
antifaschistisch-demokratischen Staatsmacht zur Arbeiter-
und-Bauernmacht als Form der Diktatur des Proletariats orientiert.
Ebenfalls beschlossen wird die Entwicklung der SED zu einer
marxistisch-leninistischen Partei »neuen Typs« gegen
ideologische Abweichungen. Ein einheitliches Parteilehrjahr wird
eingeführt; ein Zentralkomitee (ZK) wird anstelle des
bisherigen Parteivorstands gewählt.
1980, 19. Juli: Die XXII. Olympischen Sommerspiele in Moskau
beginnen mit einem Boykott. Nachdem die USA die Mudschaheddin in
Afghanistan 1979 hochzurüsten begannen, marschierte einige
Monate später die Rote Armee ein. Die Regierungen der USA, BRD
und anderer NATO-Staaten tun nun empört und lassen ihre
Olympioniken nicht in der sowjetischen Hauptstadt antreten.
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