17.07.2010 / Aktion / Seite 16
jW-Sommerakademie
Lektion 5: Bundeswehr
Bundeswehr (w.), die. Wichtigstes bewaffnetes Machtorgan der
Bundesrepublik. Nach innen hat die B. die monopolistischen
Eigentumsverhältnisse und die Herrschaft des
Großkapitals zu sichern, ihre außenpolitische Funktion
ist, expansionistische Ziele mit militärischer Gewaltanwendung
zu erreichen. Nach jahrelanger systematischer Vorbereitung und
Einbeziehung der BRD in die NATO wurde die B. 1955 offiziell
gebildet. 1957 wurden die ersten Wehrpflichtigen eingezogen. Das
Offizierskorps bestand aus ehemaligen Angehörigen der
faschistischen Wehrmacht, in deren Tradition sich weite Teile der
Truppe bis heute stellen. Zur Zeit des Kalten Krieges betrug die
Stärke der B. insgesamt 495000 Mann, hinzu kamen bis zu 200000
Zivilbeschäftigte.
Beim Anschluß der DDR übernahm die B. etwa 20000
Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA). Zugleich erhielt sie den
Auftrag, weltweit aktiv zu werden und wurde dazu entsprechend
aufgerüstet bei gleichzeitiger Verringerung der
Mannschaftsstärke auf heute 247000 Personen. Bundeskanzler
Helmut Kohl (CDU) erklärte 1991: »Deutschland hat mit
seiner Geschichte abgeschlossen, es kann sich künftig offen zu
seiner Weltmachtrolle bekennen und soll diese ausweiten.« Die
Verteidigungspolitischen Richtlinien von 1992 beschrieben als
Aufgabe der B.: »Aufrechterhaltung des freien Welthandels und
des ungehinderten Zuganges zu Märkten und Rohstoffen in aller
Welt«. Ähnlich wird auch in den derzeit gültigen
Strategiepapieren formuliert. Seit 1991 nehmen B.-Soldaten an
Auslandseinsätzen teil. 1999 beteiligte sich die B. am
völkerrechtswidrigen NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien,
seit 2002 steht sie im Afghanistan-Krieg. (asc)
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