Kommunismus, der (m.). Eine ökonomische
Gesellschaftsformation, die auf gesellschaftlichem Eigentum an
Produktionsmitteln beruht. Seit Entstehen der Arbeiterbewegung im
19. Jahrhundert ist K. in der bürgerlichen Politik und
Ideologie sowie bei fast allen Führern der Weltreligionen ein
Synonym für Terror, Anarchie und sittlichen Verfall Das blieb
bis heute so. Der Satz, mit dem Karl Marx (1818–1883) und
Friedrich Engels (1820–1895) das »Manifest der
Kommunistischen Partei« 1848 einleiteten, gilt daher nun fast
weltweit: »Ein Gespenst geht um in Europa – das
Gespenst des K.« (MEW, Band 4, Seite 461). Bereits 1845
hatten beide formuliert, daß »die universelle
Entwicklung der Produktivkraft« durch den Kapitalismus und
die Herstellung eines Weltmarktes Voraussetzungen für den K.
sind, weil sonst »nur der Mangel verallgemeinert«, also
»der Streit um das Notwendige wieder beginnen und die ganze
alte Scheiße sich herstellen müßte« (MEW,
Band 3, Seiten 34/35).
Zugleich definierten sie: »Der K. ist für uns nicht ein
Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die
Wirklichkeit sich zu richten haben (wird). Wir nennen K. die
wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt.«
(MEW, Band 3, Seite 35). Im »Manifest« bezeichneten sie
die »Eigentumsfrage « als deren
»Grundfrage« (MEW, Band 4, Seite 493) und schrieben,
die Kommunisten könnten »ihre Theorie in dem einen
Ausdruck: Aufhebung des Privateigentums, zusammenfassen«.
Voraussetzung dafür ist nach marxistischer Auffassung eine
sozialistische Revolution. Sie markiert den Beginn eines langen
historischen Prozesses, in dem die klassenlose Gesellschaft des K.
entsteht. (asc)
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