30.06.2010 / Inland / Seite 4
Greenpeace-Aktion gegen CO2-Endlager
Potsdam. Gegen die geplante unterirdische Speicherung von
Kohlendioxid in Brandenburg haben am Dienstag morgen etwa 20
Greenpeace-Aktivisten vor der Staatskanzlei in Potsdam protestiert.
Zum Abschluß einer Tour gegen die CO2-Verpressung sei ein
Mahnmal aufgestellt worden, teilte Greenpeace-Sprecher Karsten Smid
mit. Zudem sei mit einer drei Meter großen
»geologischen Zeitbombe« auf die unkalkulierbaren
Risiken der Endlagerung hingewiesen worden.
Mit der Aktion forderte die Umweltorganisation
Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und
Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) auf, kein
kommerzielles CO2-Endlager in Brandenburg zuzulassen. Das Land
müsse sich von der Braunkohleverstromung verabschieden und
statt dessen erneuerbare Energien fördern.
Die Landesregierung von SPD und Linkspartei setzt jedoch in ihrer
»Energiestrategie 2010« auf die Braunkohle als
»Brückentechnologie«. Der Energiekonzern
Vattenfall betreibt bereits eine Pilotanlage zur Entwicklung der
CCS-Technologie zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid in
der Lausitz und plant, dort auch ein Demonstrationskraftwerk zu
errichten. In Ostbrandenburg will der Konzern zwei Gebiete bei
Beeskow und Neutrebbin auf ihre Eignung als unterirdische Speicher
hin erkunden. Dagegen wehren sich Gemeinden, Bürgerinitiativen
und Umweltschützer. (ddp/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/146720.greenpeace-aktion-gegen-co2-endlager.html