28.06.2010 / Sport / Seite 15
Fußball-WM: Alles negativ
(1)
Johannesburg. Alle Dopingkontrollen, die bis dato im Rahmen der
Fußball-WM in Südafrika durchgeführt wurden, waren
negativ. Das teilte Professor Jiri Dvorak, Chefmediziner des
Weltverbandes FIFA, am Sonntag mit. Von den insgesamt 452 Test
führte die FIFA 256 unangemeldete Trainingskontrollen vor dem
Turnier durch, hinzu kamen 196 Tests nach den Spielen in der
Vorrunde. Zuletzt war 1994 Argentiniens aktueller Nationaltrainer
Diego Maradona positiv auf das Stimulans Ephedrin getestet worden.
(sid/jW)
(2)
Kopenhagen. Der dänische Nationaltrainer Morten Olsen hat sich
nach dem historisch schwächsten Abschneiden einer
dänischen Nationalmannschaft bei einer WM gegen die harte
Kritik der Medien gewehrt. »Ich habe gehört, daß
die Öffentlichkeit das Wort Peinlichkeit benutzt hat. Das
finde ich absolut unangemessen. Das, was Frankreich gemacht hat,
das war peinlich«, sagte Olsen nach dem Vorrunden-Aus der
Dänen in Südafrika dem dänischen Fernsehsender TV2.
Olsen will seinen Vertrag bis 2012 erfüllen. Dem
dänischen Verband war vorgeworfen worden, den Spielern auch
noch Rekordprämien gezahlt zu haben. Jeder Spieler bekommt
für die WM-Teilnahme umgerechnet rund 85500 Euro – das
sind 18500 Euro mehr als beim Achtelfinal-Einzug der Dänen
2002. »Der Verband nimmt ja mittlerweile auch mehr
ein«, verteidigte Stürmer Jon Dahl Tomasson die
höhere Summe. (sid/jW)
(3)
Rom. »Schande, Schande«, schallte es den blamierten und
entthronten italienischen Weltmeistern nach ihrer Landung auf dem
römischen Flughafen Fiumicino entgegen. Die Mailänder
Tageszeitung Il Giornale druckte eine Karikatur mit elf blauen
Särgen der »Squadra Azzurra«. Der
kryptofaschistische Lega-Nord-Politiker Roberto Calderoli, der in
der Regierung Berlusconi »Minister für Vereinfachungen
in der Gesetzgebung« ist, forderte vom scheidenden
Nationalcoach Marcello Lippi, auf sein Trainergehalt zu verzichten.
»In der heutigen Lage wäre es ein Wunder, wenn wir die
Qualifikation für die Europameisterschaft 2012 schaffen
würden«, orakelte Torwart Gianluigi Buffon.
(sid/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/146593.fußball-wm-alles-negativ.html