Pressefreiheit, die (w.). Ist in den meisten kapitalistischen
Staaten in relativ friedlichen Zeiten Verfassungsgrundsatz und de
facto Teil der Gewerbefreiheit, d. h. an große Vermögen
gebunden. Karl Marx (1818-1883) schrieb 1842: »Die erste
Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein.«
(Marx/Engels: Werke Band 1, Seite 71) Der Gründungsherausgeber
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Paul Sethe (1901–1967)
meinte 1965: »Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen
Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.« Derzeit dürfte sich
die Zahl der maßgeblichen Zeitungs- und Zeitschriftenverleger
in der Bundesrepublik auf etwa ein Dutzend reduziert haben,
darunter Bauer, Holtzbrinck, Neven Du Mont und Springer. Der
Springerverlag verpflichtet seine Journalisten vertraglich auf
bestimmte politische Positionen. In öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten ist die P. durch Parteien, Ministerien, Kirchen
und andere Verbände sowie durch die Konkurrenz um
Werbeeinahmen mit Privatsendern eingeschränkt. Deren Zulassung
vor 25 Jahren führte zur Errichtung einer
Manipulationsmaschinerie, in der Information, Bildung und
humanistische Inhalte systematisch verdrängt werden.
Medienkonzerne beherrschen auch den Journalismus im Internet. Bei
den Feldzügen mit deutscher Beteiligung unterwerfen sich die
großen deutschen Medien unisono der Kriegspropaganda, z. B.
seit dem NATO-Angriff auf Jugoslawien 1999, der
Truppenstationierung im Kosovo und dem Beginn des
Afghanistan-Krieges 2001. Oppositionelle Medien werden unter Bruch
der Verfassung immer wieder durch Geheimdienstaktivitäten und
Justizeingriffe behindert. (asc)
Liebe Leserinnen und Leser,
auch diesen Sommer bieten wir das Sommerakademie-Abo an. Mit der
Bestellung schreibt man sich sozusagen in unsere
Sommervolkshochschule ein und bekommt an dieser Stelle Lektionen
geboten (und mit jeder Ausgabe der
jungen Welt noch manch
andere). Egal, ob es sich um die soziale Frage, um Krieg und
Frieden, Lateinamerika oder um Analyse im Lande handelt: Eine gute
Möglichkeit, sich weiterzubilden – und diese
unverwechselbare Zeitung genauer kennenzulernen.
Das Sommerakademie-Abo garantiert die Belieferung für drei
Monate zum Sonderpreis. Danach weiß jeder Besteller
definitiv, warum er diese Zeitung länger braucht. Wir geben
offen zu: Der anschließende Wechsel in ein richtiges Abo ist
von uns angestrebt. Sie können diese Möglichkeit offensiv
nutzen, um Freunden und Bekannten, Genossinnen und Kollegen einen
Einstieg in die
junge Welt zu empfehlen. Man kann das Abo
auch verschenken, denn es läuft automatisch aus.
Höhepunkt der begleitenden Maßnahmen ist unser
Ostseetörn: Ein Schiff voller jW-Mitarbeiter und Leser
fährt die Ostseeküste ab und hält in
größeren Häfen, wo wir Veranstaltungen anbieten.
Unsere Leserinnen und Leser aus dem Raum (und natürlich alle,
die dort Urlaub machen) sind eingeladen, uns auf dem Schiff auf ein
Bier oder Wein zu besuchen (
www.jungewelt.de/ostsee).
Wer die
junge Welt in den nächsten Wochen gleich
richtig bestellt, erhält eine besonders interessante
Prämie: Am 4. September 2009 wurden Tanklastzüge bei
Kundus auf Befehl eines deutschen Offiziers bombardiert. Wen
ließ Deutschland da umbringen, wie viele waren es wirklich?
Zwei Journalisten recherchierten Hintergründe und Folgen, ihr
Buch kann nur beim Zweitausendeins Versand gekauft werden –
oder Sie lassen es sich für ein jW-Abo von uns schenken.
Nicht geschenkt, aber gegen Kostenbeteiligung geben wir unsere
Fußballplakate und Aufkleber ab. Unser Aktionsbüro wurde
mit Bestellungen aus dem ganzen Bundesgebiet und benachbarten
Ausland geradezu überschwemmt. Die erste Auflage war rasch
weg, so daß wir eine zweite drucken ließen. Nur deshalb
können unsere Fußball-Aktionspakete noch bestellt
werden.
Und weil das alles nicht genug ist, präsentieren wir diesen
Sonntag unsere Bibliothek des Widerstandes im Berliner
Hackesche-Höfe-Kino in Anwesenheit von Angela Davis. Wer
sicher gehen will, einen der 300 Plätze zu bekommen, sollte
die Reserviermöglichkeit nutzen (
www.hoefekino.de).
Herzlichen Dank an das Neue Deutschland und die Linkspartei
für die Unterstützung. Besuchen Sie auch das Fest der
Linken an diesem Wochenende in der Berliner Kulturbrauerei, dort
können Sie Angela Davis erleben und andere interessante
Angebote nicht nur am Stand der
jungen Welt nutzen.
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