12.06.2010 / Inland / Seite 5

Vergessene Opfer

Lenny Reimann
Berlin. Mit einer Gedenkveranstaltung will der seit 2007 bestehende Arbeitskreis »Marginalisierte – gestern und heute!« am Sonntag in Berlin an die Menschen erinnern, die seit 1938 mit dem Stigma »asozial« gebrandmarkt und verfolgt wurden. Am 13. Juni wurde vor 72 Jahren die Aktion »Arbeitsscheu Reich« von der Kriminalpolizei gestartet, die den offiziellen Beginn der »Asozialenverfolgung« markierte. Im Rahmen zweier Verhaftungswellen wurden über 10000 Personen in Konzentrationslager verschleppt. In den KZ wurden die Betroffenen, die mit schwarzen Winkeln gekennzeichnet wurden, mit dem Ziel der »Vernichtung durch Arbeit« und später als Zwangsarbeiter für die Kriegsmaschinerie interniert.

Die Gedenkveranstaltung beginnt am Sonntag, dem 13. Juni, ab 11 Uhr am Platz vor dem ehemaligen Ver­waltungsgebäude des Arbeitshauses Rummelsburg, Hauptstraße 8. Ab 16 Uhr kann im Haus der Demokratie und Menschenrechte (Greifswalder Straße 4, Berlin) einem Zeitzeugengespräch mit Erwin Schulz zugehört werden.


marginalisierte.de/
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