25.05.2010 / Betrieb & Gewerkschaft / Seite 15
Doch keine Streiks in TXL und SXF
Berlin. Das Bodenpersonal an den Berliner Flughäfen Tegel
(TXL) und Schönefeld (SXF) wird am Dienstag doch nicht
streiken. Man wolle den Arbeitgebern nach »den harten
Verhandlungen noch Zeit zum Nachdenken« geben, sagte der
ver.di-Sprecher Andreas Splanemann am Montag der Nachrichtenagentur
ddp. »Wir hoffen auf ein neues Angebot«, fügte er
hinzu. Über Arbeitskampfmaßnahmen werde dann von Tag zu
Tag zu entschieden. Das Unternehmen sei »aufgefordert, den
Konflikt durch Vorlage eines guten und fairen Angebots zu
entschärfen«, hieß es in einer erklärung der
Gewerkschaft. Ver.di betonte ausdrücklich die
»Verhandlungsbereitschaft zu jeder Zeit«.
Die Verhandlungen über einen gemeinsamen Tarifvertrag für
alle Beschäftigen der Flughafenservice-Gesellschaften
Globeground Berlin (GGB) und Ground Service International (GSI)
waren am Freitag nach Gewerkschaftsangaben gescheitert. Ver.di
fordert vor allem eine Tarifbindung für die rund 450
GSI-Mitarbeiter, einer Tochtergesellschaft von GGB. Das Unternehmen
habe dieser Forderung zwar »grundsätzlich
nachgegeben«, erklärte die Gewerkschaft im
Anschluß, allerdings »zu unakzeptablen
Bedingungen«.
Weiterhin fordert ver.di Einkommensverbesserungen. Die unteren
Lohngruppen bei GSI sollten beispielsweise monatlich 150 Euro
brutto mehr bekommen. Nach ver.di-Informationen verdienen viele
GSI-Beschäftigte so wenig, daß sie zusätzlich
Leistungen nach Hartz IV beantragen müssen.
Globeground Berlin hatte nach eigenen Angaben für die unteren
Einkommensgruppen eine Lohnsteigerung von 3,8 Prozent in Aussicht
gestellt, für die höheren Einkommensgruppen bestehe ein
Angebot auf »Lohnstabilität«. Die rund 1750
Mitarbeiter der Flughafenservice-Gesellschaften sind für alle
Dienstleistungen rund um Passagier- und Gepäckabfertigung
zuständig. (ddp/jW)
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